Wildbiene des Monats April 2017: Die Graue Lockensandbiene (Andrena nycthemera, Imhoff 1902)
Die Wildbiene des Monats April ist die Graue Lockensandbiene (Andrena nycthemera). Ihr wissenschaftlicher Name leitet sich von den griechischen Worten nyx (= Nacht) und heméra (= Tag) ab. Er nimmt Bezug auf die Tag- und Nachtgleiche. Schon im zeitigen Frühjahr, Mitte März zum Äquinoktium, ist sie anzutreffen.
Die Graue Lockensandbiene weist fast einheitlich eine graue Körperbehaarung auf. Außerdem besitzen die Weibchen dieser Art eine auffallend ausgeprägte Haarlocke am Hinterkopf, wodurch der deutsche Name „Graue Lockensandbiene“ zustande kommt.
Die Graue Lockensandbiene ist heimisch in weiten Teilen Europas, von Ostfrankreich über die Ukraine bis Nordkasachstan, nordwärts bis Dänemark, Südschweden und Estland. Und auch in weiten Teilen Russlands sowie auf der Balkanhalbinsel und in Nordkroatien kommt sie vor.
Sie nistet bevorzugt an vegetationsfreien, sandigen Stellen wie z.B. auf Wegen, Wegrändern und am Fuße von Steilwänden. Meist leben die Bienen in kleineren Gruppen zusammen. Sie sind oft in Sand- oder Kiesgruben, Flussauen, Sandheiden oder Hochwasserdämmen zu finden. Die Nistplätze reichen vom Flachland bis in die kollinen Höhenstufen (> 500 m ü. NN.). Die Graue Lockensandbiene fliegt von März bis Juni und ist streng auf Weiden als Futterpflanze spezialisiert. Sie steht in der Kategorie 3 ("gefährdet") auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten.