Wildbiene des Monats Juni 2016: Die Gewöhnliche Dörnchensandbiene (Andrena humilis, Imhoff 1832)
Die Gewöhnliche Dörnchensandbiene kommt in ganz Deutschland vor und bevorzugt trockene Wiesen, Sand- und Kiesgruben, Dämme und besonders Waldsäume als Lebensraum. Auch in den Gärten und Parkanlagen von Siedlungsbereichen ist sie bisweilen anzutreffen.
Obwohl noch vergleichsweise häufig, wurde die Art wegen rückläufiger Tendenzen inzwischen in die Vorwarnliste der Roten Liste aufgenommen. Ihre Nester gräbt Andrena humilis in nicht oder spärlich bewachsenen Sand- oder lockeren Lehmboden. Hier legen die Weibchen in 10 bis 25 Zentimeter Tiefe rund 5 Brutzellen an, die sie mit jeweils einem Pollenbrot (Futterproviant aus Pollen und Nektar) bestücken auf das sie dann ein Ei legen. Unter günstigen Bedingungen kommt es auch zu Konzentrationen von mehreren Nestern an einer Stelle.
Wie bei einigen anderen Wildbienenarten auch, patrouillieren die Männchen der Gewöhnlichen Dörnchensandbiene auf der Suche nach Weibchen an den bevorzugten Nahrungspflanzen der Art. Es handelt sich dabei um Korbblütler der Unterfamilie Cichorioidea, auf welche diese Art zum Pollensammeln spezialisiert ist. Hierzu gehören beispielsweise Habichtskräuter, Ferkelkräuter oder auch die Löwenzahnarten. Das Orangerote Habichtskraut (Hieracium aurantiacum) ist ein optisch besonders attraktiver Vertreter dieser Unterfamilie. Es erreicht Wuchshöhen von 20 bis 40 Zentimeter und blüht zwischen Juni und August. Es wird von Gärtnern geschätzt und eignet sich auch sehr gut als Bodendecker.