Pflanzenportrait März 2025
Gewöhnliches Leberblümchen (Hepatica nobilis)

Das Leberblümchen zählt mit seinen hellblauen Blüten zu unseren schönsten Frühjahrsboten. Das wird unserer Pflanze des Monats am Naturstandort oft zum Verhängnis, weil es ausgegraben und in Gärten verpflanzt wird. Das ist jedoch verboten. Zudem verträgt das Leberblümchen Umpflanzungen nicht besonders gut. Glücklicherweise ist es meist in (Versand-)Gärtnereien erhältlich.
In der Natur finden wir es meist in Buchen- und Eichenwäldern. Durch die Umwandlung von Laub- in Nadelwälder geht sein Lebensraum also verloren. Dabei kann es durchaus langlebig sein: Einzelne Pflanzen können mehrere hundert Jahre alt werden! Dazu benötigen sie jedoch stabile Umweltbedingungen.
Als Hahnenfußgewächs ist es mit anderen Frühblühern wie Buschwindröschen, Küchenschelle und Scharbockskraut verwandt. Es gilt als Kalkzeiger, ist jedoch nicht zwingend auf basische Böden angewiesen. Auf saureren Böden blüht es interessanterweise eher in Pink- und Rosatönen. Unabhängig vom pH-Wert des Bodens, auf dem es wächst, können auch Pflanzen mit weißen Blüten auftauchen.
Die Blüten bieten keinen Nektar. Die Bestäuber wie Bienen, Käfer oder Schwebfliegen interessieren sich jedoch für den reichlich vorhandenen Pollen. Eine Einzelblüte wird etwa eine Woche alt und wird in dieser Zeit immer größer. Sie schließt sich abends und bei Regen. Insgesamt erstreckt sich ihre Blütezeit etwa von Mitte März bis Ende April. Auch die Blätter sind unverwechselbar und bleiben meist über den Winter grün.
Damit wir im Garten lange Freude am Leberblümchen haben, sollten wir den Platz gut auswählen. Er sollte licht schattig bis sommerschattig auf frischem und gerne lehmigem Boden sein. Besonders unter Laubgehölzen fühlt es sich wohl. Die Beschattung im Sommer macht dem Leberblümchen nichts aus, auch Trockenphasen in der heißen Jahreszeit sind kein großes Problem. Die größte Gefahr für die recht kleine, langsam wachsende Pflanze ist die Überwucherung durch wüchsigere Nachbarn. Diese sollten wir daher im Blick behalten. Mit den Jahren bildet unsere Pflanze des Monats aber größere Horste aus.