Stieglitz, Carduelis carduelis

Wissenswertes zur Vielfalt

So vielfältig wie das Leben sind auch die Infos zum Thema „Biodiversität“. Freuen Sie sich auf:

  • Tiergruppen, die neben den Insekten noch vorkommen (Kuriositäten inklusive)
  • anthropozentrische Tierbeschreibungen
  • das DNA-Barcoding-Projekt

Tiergruppen

Chordatiere

Die Blindschleiche: Ein nützlicher Gartenbewohner

Blindschleiche (Anguis fragilis)
Blindschleiche (Anguis fragilis) © Shutterstock, 138226178, Kletr

Die Blindschleiche sieht auf den ersten Blick aus wie eine Schlange, bedingt durch ihren beinlosen Körper. In Wirklichkeit ist sie jedoch eine harmlose Echse und wurde 2017 zum „Reptil des Jahres“ gekürt.

Nahrung der Blindschleiche
Blindschleichen sind wahre Feinschmecker, wenn es um Schnecken und Regenwürmer geht. Diese machen etwa 90% ihrer Nahrung aus. Doch auch Schmetterlingslarven, Heuschrecken, Asseln und Spinnen stehen gelegentlich auf ihrem Speiseplan. Dadurch sind sie wertvolle Helfer im Garten, die lästige Schädlinge reduzieren.

Blindschleichen in den Garten locken
Um Blindschleichen im Garten anzusiedeln, sollten Sie ihnen geeignete Verstecke bieten. Asthaufen, Laub und Schnittgut sind ideal, da sie sowohl Schutz als auch Wärme bieten. Die Wärme entsteht nicht nur durch die Sonne, sondern auch durch die langsame Zersetzung der Pflanzenmaterialien.

Fortpflanzung & Lebenszyklus
Weibliche Blindschleichen paaren sich nur alle zwei Jahre, in der Regel zwischen April und Juni. Nach etwa drei Monaten bringen sie 4 bis 22 Junge zur Welt, wobei die typische Wurfgröße bei 6 bis 12 Jungen liegt. Diese erreichen ihre Geschlechtsreife erst im dritten Frühjahr.

Blindschleiche (Anguis fragilis)
Blindschleiche (Anguis fragilis) © Shutterstock, 144560609, Vitalii Hulai

Merkmale & Fähigkeiten
Blindschleichen haben eine kurze, zweizipfelige Zunge und spitze, nach hinten gekrümmte Zähne. Ihre Augen sind gut entwickelt und können mit Augenlidern verschlossen werden. Der Name „Blindschleiche“ stammt vermutlich vom altdeutschen Wort für „blendend-glänzend“, was sich auf ihre glänzend bleifarbene Haut bezieht.

Nützlichkeit & Lebensweise
Blindschleichen sind nicht nur nützlich, indem sie Schädlinge wie Schnecken und Insekten fressen. Sie sind auch relativ standorttreu und ziehen selten umher. Sie sind Einzelgänger, treffen sich aber gelegentlich in kleinen Gruppen. Ihre Kletterfähigkeiten sind eingeschränkt, da ihnen die Bauchschilder fehlen, die viele andere Echsen haben.

Überwinterung
Im Winter begeben sich Blindschleichen in eine Kältestarre und suchen frostsichere Verstecke auf. Oft graben sie unterirdische Gänge von bis zu 100 cm Länge und verschließen die Eingänge mit Moos oder Erde.

Blindschleiche (Anguis fragilis)
Blindschleiche (Anguis fragilis) © SMU/Corinna Hölzer

Lebensraum & Alter
Blindschleichen können bis zu zehn Jahre alt werden und bewohnen verschiedene Lebensräume wie Wälder, Lichtungen und Grünland, sofern ausreichend Bodenfeuchte und Versteckmöglichkeiten vorhanden sind.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Blindschleichen wertvolle und nützliche Gartenbewohner sind, die dabei helfen, Schädlinge in Schach zu halten und ein gesundes Gartenökosystem zu fördern.

Gliederfüßer: Die umfangreichste Gruppe aller Tiere

Fuchsrote Sandbiene (Andrena fulva)
Auch die Fuchsrote Sandbiene (Andrena fulva) gehört zu den Gliedertieren. © Anja Eder

Rund 80 Prozent aller lebenden Tierarten sind Gliederfüßer. Zu ihnen gehören, neben den Insekten, auch Tausendfüßer, Krebstiere und Spinnentiere. Dieser erfolgreiche Stamm des Tierreiches existiert bereits seit dem Kambrium vor 540 Millionen Jahren. Ihre Entstehung geht mit hoher Wahrscheinlichkeit auf das Ediacarium zurück, also auf jene Zeit, aus der die ersten mit bloßem Auge sichtbaren Fossilien von Gewebetieren überhaupt nachgewiesen sind.

Spinnentiere: Verwandtschaftsbeziehungen ungeklärt

Weberknecht (Phalangium opilio)
Weberknecht (Phalangium opilio) © SMU/Cornelis Hemmer

Die Spinnentiere (Arachnida) bilden mit gut 60.000 bekannten Arten eine Klasse innerhalb der Gliederfüßer (Arthropoda). Zu den Spinnentieren gehören die Webspinnen, aber auch Weberknechte, Geißelspinnen, Skorpione, Pseudoskorpione und Milben (inklusive Zecken). Ihre aus Chitin bestehenden Körper sind in Kopfbruststück und Hinterleib eingeteilt und sie besitzen zudem 4 Paar gegliederte Laufbeine. Die Verwandschaftsbeziehungen innerhalb der Spinnentiere sind noch keineswegs völlig geklärt.

Die Gartenkreuzspinne (Araneus diadematus, Clerck 1757)
Gartenkreuzspinne (Araneus diadematus)
Gartenkreuzspinne (Araneus diadematus) © Entomologie/Botanik, ETH Zürich / Fotograf: Albert Krebs, CC BY-SA 4.0; Link: http://doi.org/10.16902/ethz-a-000012932

Die Gartenkreuzspinne ist die in Mitteleuropa häufigste Vertreterin der Gattung der Kreuzspinnen (Araneus). Sie ist leicht an den hellen, zu einem Kreuz zusammengesetzten Flecken zu erkennen. Die Grundfarbe der Spinne ist sehr variabel, da sie ihre Färbung an die Umgebung anpassen kann. Die Gartenkreuzspinne gehört zu den größeren Spinnen in Deutschland. Sie kann die Körperlänge von bis zu 18 Millimeter (Weibchen) und 10 Millimeter (Männchen) betragen.

Die Gartenkreuzspinne kommt in ganz Mitteleuropa vor. Wir treffen sie in der freien Landschaft, wie zum Beispiel Streuobstwiesen, Kiefernwäldern, Hochmooren und Buchen-Tannen-Wäldern und Waldrändern an. Etwas seltener dafür ist sie in Hecken und Gärten sowie auf Wiesen und Äckern anzutreffen.

Gartenkreuzspinnen ernähren sich von allen Insekten, die sie in ihren Netzen fangen können: Wespen, Hummeln, Bienen, Fliegen und Schmetterlinge. Die im Netz gefangene Beute wird von der Spinne gebissen und mit einem Sekretband variierender Breite aus den Spinndrüsen umwickelt. Sie dreht die Beute dabei schnell mit ihren Beinen.

Jungtiere/Nest von Gartenkreuzspinne (Araneus diadematus)
Jungtiere/Nest von Gartenkreuzspinne (Araneus diadematus) © SMU/Cornelis Hemmer

Im August beginnt die Paarungszeit. Die Männchen werden dabei häufig von den größeren Weibchen gefressen. Die Männchen spinnen an das Netz des Weibchens einen Bewerbungsfaden und zupfen daran. Das Weibchen erkennt das Männchen am Zupfen. Ist das Weibchen paarungswillig, verlässt es die Netzmitte und begibt sich zu dem Männchen. Die Paarung dauert nur wenige Sekunden und wird meist mehrfach wiederholt. In gelblichen Kokons aus besonders fein gesponnenen Fäden legt das Weibchen im Herbst dann die Eier ab und stirbt. Die Eier überwintern im Kokon, die Jungen schlüpfen im April/Mai, die ausgeschlüpften Tiere überwintern erneut und werden erst im darauffolgenden Jahr geschlechtsreif.

Kuriose Spinnenarten entdeckt

In Australien hat der deutsche Biologe Jürgen Otto sieben ehemals unbekannte Spinnenarten entdeckt. Sie gehören der Gattung der Pfauenspinnen (Maratus) an. Die Männchen der Pfauenspinnen besitzen am Hinterleib eine vielfarbige Hautfalte. Bei der Werbung um die Weibchen richten sie diese Hautfalte auf und vollführen einen eindrücklichen Tanz. Diese Verhaltensweise wurde bisher nicht gefilmt, obwohl Vertreter der Pfauenspinnen bereits seit über 100 Jahren bekannt sind. Die Filmaufnahmen, die Jürgen Otto gemacht hat, haben diese nur wenige Millimeter großen Spinnen weltweit bekannt gemacht.

Details in den Social Media:

www.facebook.com/jurgen.otto.96

www.facebook.com/PeacockSpider/

www.facebook.com/ajplusenglish/videos/739120376229472/

www.youtube.com/user/Peacockspiderman

www.flickr.com/photos/59431731@N05/albums

Maratus bubo
Maratus bubo © Jürgen Otto

Australische Spinnenart mit merkwürdigem Paarungsverhalten

Jotus remus, eine australische Springspinnenart, die der Spinnenforscher Jürgen Otto erst Ende Dezember 2014 entdeckt hat, überrascht mit einem erstaunlichen Paarungsverhalten, für das sie eine Art Paddel an ihren Beinen nutzt. Wie damit die Männchen Weibchen auf Empfängnisbereitschaft testen, wird in einem Artikel in der Süddeutschen Zeitung näher beschrieben und in diesem Youtube-Video beeindruckend vorgeführt (www.sueddeutsche.de/wissen/balztanz-von-spinnen-einmal-winken-fuer-sex-1.2822909):

Ohrwürmer: Nützlinge mit schlechtem Ruf

Gemeiner Ohrwurm (Forficula auricularia)
Gemeiner Ohrwurm (Forficula auricularia) © ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Keller, Siegfried, CC BY-SA 4.0; Link: http://doi.org/10.16902/ethz-a-000057285

In Deutschland kommen acht Arten von Ohrwürmern vor. Sie sind bis 25 Millimeter lang, der in Australien lebende Riesenohrwurm (Titanolabis colossa) kann hingegen bis zu 50 Millimeter lang werden. Ohrwürmer sind rotbraun, besitzen lange Antennen, am Hinterleibsende eine Zange sowie gelbliche Beine. Ohrwürmer verfügen zwar über Flügel und Flugmuskulatur, werden aber kaum jemals fliegend beobachtet. Ihre Vorderflügel sind zu kurzen, festen Schuppen zurückgebildet.

Die Insekten leben in Gärten, Parks und Waldrändern und sind Wärme liebend. Sie sind nacht- bzw. dämmerungsaktiv und verstecken sich am Tage unter Laub, in Baumrinden und unter Steinen oder Blumentöpfen. Ohrwürmer leben in dunklen Verstecken, wo sie auch ihre Brut pflegen, am Tage sieht man sie meist nicht.

Die Tiere sind zwar Allesfresser, bevorzugen aber offenbar Blattläuse, Schmetterlingsraupen und Larven. Daneben stehen Pflanzenteile, Obst und auch Blüten auf dem Speiseplan. Obst kann nur angefressen werden, wenn es bereits schadhafte Stellen gibt, da die Schale nicht durchdrungen werden kann. Der bis zu 26 Millimeter große an der Ostsee vorkommende Sandohrwurm (Labidura riparia) ist ein reiner Fleischfresser.

Ohrwürmer erzeugen generell eine Generation im Jahr und haben ein ausgeprägtes Balzverhalten und Brutpflege. Die Eier und Larven werden in selbst gebauten oder auch natürlichen Höhlungen wie z. B. Baumrinde versteckt, gepflegt, sauber gehalten und zum Teil auch gefüttert. Vögel, Raubinsekten und Spinnen sind die natürlichen Feinde.

Ohrwürmer sind in Deutschland nicht gefährdet und gelten bei Gartenfreunden als Nützlinge. Insbesondere wenn zu wenig Blattläuse vorhanden sind finden sich ausgefranste Löcher an Blättern oder auch Blüten einiger ausgewählter Pflanzen. Findet man Ohrwürmer im Obst, so sind sie den Gängen anderer Schädlinge gefolgt. Da der an Pflanzen angerichtete Schaden gering ist, sollten die Tiere in der Natur nicht bekämpft, sondern für geeignete Ruhe- und Nistplätze gesorgt werden. Hierzu kann auch die sogenannte Ohrenkneiferfalle im Garten genutzt werden.

Übrigens: Ihren Namen verdanken sie ihrer medizinischen Anwendung in der Antike gegen Ohrenkrankheiten und Taubheit, dazu wurden sie getrocknet und zu Pulver verarbeitet. Ihre Zangen sind für den Menschen vollkommen ungefährlich, weshalb der Begriff „Ohrenkneifer“ oder „Ohrenkriecher“ ungerechtfertigt ist.

Anthropozentrische Tierbeschreibungen

Portrait von Carl von Linné
Portrait von Carl von Linné (Öl auf Leinwand/Wikipedia, gemeinfrei)

Frühere Beschreibungen von Tierverhalten waren häufig anthropozentrisch, bewerteten Tiere also aufgrund menschlicher Kategorien. Gerne schloss man aus äußeren Merkmalen auf den „Charakter“ der Tiere, wie es auch die damals beliebte Physiognomik versuchte.

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Carl von Linné, schwedischer Naturforscher (1707-1778), Systema naturae

Amphibien und Reptilien: „Diese widerlichen, ekelerregenden Tiere sind verabscheuungswürdig wegen ihres kalten Körpers, der bleichen Färbung, des knorpeligen Skeletts, der schmutzigen Haut, der grimmigen Erscheinung, des berechnenden Auges, des anstößigen Geruchs, der misstönenden Stimme, des verwahrlosten Auftretens und des gefährlichen Gifts. Deshalb hat ihr Schöpfer seine Kraft an ihnen nicht vergeudet und nur wenige hervorgebracht.“

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Thomas Bewick, englischer Ornithologe (1753-1828)

„Der Kormoran ist ein unerbittlicher Tyrann und unersättlicher Vielfraß, faul nur dann, wenn der Appetit gestillt ist, um dann dazusitzen und stinkende Dämpfe eines voll gefressenen Magens auszustoßen, der sich manchmal entlädt in dem widerlichen Krächzen seiner heiseren, hohlen Stimme“ (1805).

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Portrait von Alfred Edmund Brehm um 1885
Portrait von Alfred Edmund Brehm um 1885 (Wikipedia, gemeinfrei)

Alfred Brehm, deutscher Zoologe und Schriftsteller (1829-1884), Brehms Tierleben (1876)

„Ich habe die Tüpfelhiäne in den von mir durchreisten Gegenden überall nur als feiges Thier kennen gelernt, welches dem Menschen scheu aus dem Wege geht. Den Kopf trägt sie niedrig mit gebogenem Nacken; der Blick ist boshaft und scheu. […] Unter sämmtlichen Raubthieren ist sie unzweifelhaft die mißgestaltetste, garstigste Erscheinung; zu dieser aber kommen nun noch die geistigen Eigenschaften, um das Thier verhaßt zu machen. Sie ist dümmer, böswilliger und roher als ihre gestreifte Verwandte, obwohl sie sich vermittels der Peitsche bald bis zu einem gewissen Grade zähmen lässt.“

„Das Wesen der Nashörner hat wenig Anziehendes. Sie fressen entweder oder schlafen; um die übrige Welt bekümmern sie sich kaum.“

Warzenschweine sind die plumpesten und hässlichsten aller bekannten Borstentiere, gedrungen gebaut und niedrig gestellt, ausgezeichnet vor allem durch den unschönen Kopf und das eigentümliche Gebiss.“

„Mit der frechen Dreistigkeit, welche das Krokodil betätigt, solange es sich im Wasser befindet, steht die erbärmliche Feigheit, welche es auf dem Land zeigt, im geraden Gegensatz.“

„Das Wesen der Reiher ist nicht bestechend. Sie verstehen es, die wunderbarsten Stellungen anzunehmen; keine einzige von diesen aber kann anmutig genannt werden.“

„Das geistige Wesen des Wildschweins ist ein absonderliches Gemisch von behäbiger Ruhe, harmloser Gutmütigkeit und ungewöhnlicher Reizbarkeit.“

„Der Maulwurf ist wild, außerordentlich wütend, blutdürstig, grausam und rachsüchtig und lebt eigentlich mit keinem einzigen Geschöpf in Frieden.“

Spitzmäuse besitzen „alle Fähigkeiten, welche ein echtes Räuberleben möglich machen“. Sie „zeigen einen Muth, einen Blutdurst, eine Grausamkeit, welche mit ihrer geringen Größe gar nicht im Verhältnis stehen.“

„Der Igel ist ein drolliger Kauz und dabei ein guter, furchtsamer Gesell, welcher sich ehrlich und redlich, unter Mühe und Arbeit durchs Leben schlägt. Wenig zum Gesellschafter geeignet, findet er sich fast stets allein oder höchstens in Gemeinschaft mit seinem Weibchen.“

„Das muntere Eichhörnchen ist unstreitig eine der Hauptzierden unserer Wälder.“

„Die Säuger sind die Nutztiere, die Vögel die Vergnügungstiere des Menschen.“

Zusammengetragen von Prof. Dr. Dagmar Schmauks (lehrt an der TU Berlin im Institut für Sprache und Kommunikation in der Arbeitsstelle für Semiotik)

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DNA-Barcoding-Projekt

DNA, Doppelhelix
DNA, Doppelhelix © Spectral-Design/Shutterstock

GBOL“ (German Barcode of Life) ist ein Projekt, das alle Pflanzen-, Tier- und Pilzarten Deutschlands in einer DNA-Barcode-Bibliothek festhalten möchte. Dieses Projekt finden wir von Deutschland summt! super. Denn durch die neue Technik und das Zusammentragen der Daten wird es für Projekte möglich, Wildbienenarten zu kartieren/ zu bestimmen, auch wenn vor Ort keine ausgewiesenen Experten vorhanden sind.

Das rasante Fortschreiten von Artensterben und Klimawandel begründen die weltweiten Forderungen nach Erhaltung der Biodiversität und machen die Etablierung einer schnellen, zuverlässigen und kosteneffizienten Artidentifikation zu einer globalen Notwendigkeit. Es gilt die Artenvielfalt unseres Planeten so schnell und umfassend wie möglich zu erfassen, damit effektive Schutzmaßnahmen ergriffen werden können. Diese globale Vision soll im Rahmen des GBOL-Projekts auf deutschlandweiter Ebene verwirklicht werden. GBOL wird die erste umfassende „DNA-Barcoding“-Gendatenbank der Fauna und Flora Deutschlands erstellen und damit ein leistungsfähiges Expertensystem zur schnelleren Artbestimmung entwickeln. Deutschland reiht sich mit der GBOL-Initiative in konzertierte internationale Aktivitäten zur Erfassung der globalen Biodiversität ein.

Das DNA-Barcoding bietet die Möglichkeit der zeitnahen, kostengünstigen und zuverlässigen Identifizierung tierischer und pflanzlicher Gewebeproben. Diese Bestimmung hilft, Aussagen zu der Art vorzunehmen.

Jeder von uns kennt die industriellen Strichcodes (Barcodes) die jedes Produkt im Handel individuell kennzeichnen. Analog zu diesen Strichcodes sind auch bestimmte kurze Genabschnitte - sogenannte DNA-Barcodes - für jede Art einzigartig. DNA-Barcoding hat sich als globaler Standard zur schnellen und zuverlässigen genetischen Artidentifizierung von Tieren, Pflanzen und Pilzen entwickelt.

Daraus ergeben sich eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten. So lassen sich:

  • unbekannte oder schwer identifizierbare Proben bestimmen.
  • Schädlinge in Land- und Forstwirtschaft nachweisen.
  • menschliche und tierische Parasiten bestimmen.
  • Artbestimmung in Zoos und botanischen Gärten vornehmen.
  • unter Schutz stehende Arten am Zoll identifizieren.
  • Lebensmittelkontrollen durchführen.
  • biologische Aspekten der Forensik berücksichtigen.

Durchgeführt wird das Projekt in Zusammenarbeit von mehreren GBOL-Instituten.

Finanziert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Kontakt

Stiftung für Mensch und Umwelt
Dr. Corinna Hölzer & Cornelis Hemmer
Hermannstraße 29, D - 14163 Berlin
Tel.: +49 30 394064-310
infodeutschland-summt.de

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Auszug aus dem Lobbyregister

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