Einen Naturgarten anlegen – so wird’s gemacht
Wie können wir Wildbienen am besten helfen? Indem wir einen Naturgarten anlegen! Naturgärten unterscheiden sich von klassischen Gärten. Sie sind dynamischer, wilder und nehmen Rücksicht auf die Bedürfnisse von Mensch und Natur. Trotzdem sind sie mindestens genauso schön!
Wenn Sie einen Naturgarten anlegen wollen, achten Sie auf diese Punkte:
- Pflanzen Sie heimische Stauden und Gehölze.
- Schaffen Sie Rückzugsorte für Tiere.
- Nutzen Sie keine Pestizide, synthetische Dünger und torfhaltige Erden.
Wie das alles genau funktioniert und wie ein Ökogarten gepflegt wird, erklären wir hier. Und keine Sorge, bereits kleine Beiträge wie eine Tränke oder ein wenig Totholz im Garten lohnen sich und sind wertvoll!
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Bienenblumen
Bienen brauchen Blumen. Soweit klar. Aber vielleicht wissen Sie auch, dass nicht jede Biene auf jede Blume fliegt. Damit aus den Blumen im Garten richtige Bienenblumen werden, müssen Sie gar nicht viel machen. Es reicht darauf zu achten, dass Sie heimische Stauden und Kräuter auswählen.
Aber Vorsicht, wählen Sie keine überzüchtete Sorte (erkennbar an einem nachgestellten Namen in einfachen Anführungszeichen, z. B. Lychnis viscaria ‘Plena‘), sondern am besten die Wildform. Dann ist auch gesichert, dass die Blüten nicht „gefüllt“ sind und Bienen Nektar und Pollen erreichen können.
Solche Pflanzen finden Sie bei spezialisierten Gärtnereien, die oft auch einen Versandhandel betreiben. Sie können sich also Ihre Bienenblumen einfach nach Hause schicken lassen und einpflanzen.
Hier finden Sie eine Auswahl von Anbietern heimischer Wildpflanzen.
Und hier entdecken Sie viele weitere tolle Bienenblumen.
Was blüht wann? Naturgarten mit Blühkalender planen
Ein Naturgarten schmeckt! Diese Blüten sind essbar
Viele bienenfreundliche Pflanzen haben Blüten, die wir auch für unsere Ernährung verwenden können, zum Beispiel für Konfitüren, Essig, Öl und Gebäck. Hier finden Sie eine kleine Auswahl. Bitte beachten Sie dabei:
Viele essbare Pflanzen haben giftige Doppelgänger oder sind ab einer bestimmten Menge ungenießbar. Bitte informieren Sie sich vor dem Verzehr entsprechend.
Gänseblümchen (Bellis perennis)
- Blüten eignen sich für Tee, als Salat- und Brotdeko
(Achtung: Am besten junge Blüten nutzen, da alte bitter schmecken.) - Blütenknospen schmecken in Essig eingelegt
Kornblume (Centaurea cyanus)
- Blüten sind frisch oder getrocknet genießbar
- eignen sich zum Beispiel für Salate, Desserts, Gewürz- und Kräutersalz
Margerite (Leucanthemum vulgare)
- frische Blüten als Deko zum Mitessen
- noch geschlossene Knospen können in Öl gebacken oder in Essigwasser eingelegt werden
Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
- Blüten zur Aromatisierung von Tee, Limonade und Desserts zum Beispiel nutzbar
- schmecken auch im Pfannkuchenteig
Wegwarte (Cichorium intybus)
- frische Blüten als Deko zum Mitessen
- Blüten eigenen sich auch für Tee
(Achtung: etwas bitter!)
Details zur Auswahl und Verwendung von essbaren Blüten sowie Hinweise zu giftigen Blüten finden Sie im Faltblatt „Essbare Blüten“ (© Alain Hamm).
Vielfältiger Garten – vielfältiges Leben
Heimische Stauden brauchen Sie also. Und welche genau?
Der Weg für Profis: Wer Wildbienen im Garten mit Wildblumen versorgen will, findet heraus, welche Bienenarten in der Region vorkommen. Dann für die unterschiedlichen Standorte im Garten die entsprechenden heimischen Stauden aussuchen und theoretisch ist die Tafel gedeckt.
Wem das zu kompliziert ist: Masse statt Klasse funktioniert auch. Pflanzen oder säen Sie viele verschiedene Pflanzen auf vielen verschiedenen Standorten (also sonnig, schattig, magerer Boden, fetter Boden …). Damit vergrößern Sie die Trefferquote bei den Wildbienenarten, die Sie fördern – und natürlich auch bei anderen Tieren. Nebenbei entsteht so ein vielfältiger Garten, in dem es fast das ganze Jahr über blüht.
Viele dieser Pflanzen sind in unserer Kulturlandschaft selten geworden. Wenn Sie sie in Ihren Garten aufnehmen, helfen Sie, die Bestände zu erhöhen.
Blumenwiesen
Die größte Artenvielfalt finden wir übrigens auf Blumenwiesen. Wer den Platz dafür hat, sollte nicht lange zögern, denn so eine Blumenwiese ist eine tolle Sache: Sie macht kaum Arbeit, ist wunderschön und lockt zahllose Bienen, Schmetterlinge und Grashüpfer an.
Der einzige Nachteil ist, dass Blumenwiesen nicht betreten werden sollten. Sie können zwar Wege in die Wiese mähen, auf denen Sie den Blumen und Bienen näherkommen können. Wer aber eine Spielwiese will, sollte eher einen Blumen- und Kräuterrasen anlegen. Das ist eine Zwischenform der Blumenwiese und des klassischen Rasens.
Folgendes müssen Sie beachten, wenn Sie eine vielfältige und ausdauernd schöne Blumenwiese in Ihrem Naturgarten anlegen wollen:
- sonniger Standort
- Ansaat im Herbst oder Frühjahr
- geeignete Saatgutmischung
- passende Bodenvorbereitung
- nach dem Säen anwalzen oder festtreten
Es gibt eine Vielzahl von Saatguthändlern und -mischungen. Achten Sie bei Blumenwiesen-Mischungen darauf, dass sie aus heimischen Arten bestehen. Im besten Fall kaufen Sie sich Regio-Saatgut, das von Pflanzen aus Ihrer Region abstammt. Wir haben eine Auswahl von Saatgut-Händlern mit entsprechenden Angeboten für Sie zusammengestellt.
Ein bisschen Bienenweide-Mischung einfach auf Rasen ausstreuen funktioniert leider nicht. Damit das Saatgut keimen kann, braucht es neben Feuchtigkeit direkten Kontakt zur Erde und Licht. Wir sprechen daher auch von „Lichtkeimern“. Die meisten Blumenarten gehören dazu. Deshalb müssen Sie die richtigen Bedingungen schaffen und ein sogenanntes „Saatbett“ vorbereiten.
Am einfachsten ist ein Saatbett auf offenem Boden herzustellen. Hausbauer haben diesen automatisch nach der Baustelle. Sie müssen dann lediglich 2 cm dick Kompost in die oberste Schicht einarbeiten, wenn der Boden sehr nährstoffarm ist. Darauf können Sie ansäen. Lassen Sie sich keinen Oberboden liefern! Magere Wiesen sind noch blütenreicher als fette.
Im Bestandsgarten können Sie die alte Grasnarbe ganz entfernen oder den Rasen fräsen. Etwas weniger brutal, aber auch denkbar ist, den Rasen sehr tief und kreuzweise zu vertikutieren. Mähen Sie vor dem Fräsen oder Vertikutieren den Rasen so tief wie möglich. Wichtig ist, dass Sie die dichte Struktur der Grasnarbe aufreißen. Tun Sie das nicht, kommen die Keimlinge nicht gegen die Gräser an.
Nach dem Fräsen oder Vertikutieren entfernen Sie so viel Pflanzenmaterial wie möglich. Vom alten Rasen sollte dann nicht mehr viel zu sehen sein. Jetzt streuen Sie die Saatgutmischung aus.
Das Saatgut braucht direkten Erdkontakt, um keimen zu können. Dafür können Sie eine Rasenwalze nutzen (ggf. im Baumarkt ausleihen). Auf kleineren Flächen können Sie die Ansaat auch mit dem Schaufelrücken festklopfen oder sich Bretter an die Füße binden und es damit festtreten.
Der beste Zeitpunkt für eine Blumenwiesenansaat ist der Herbst, denn zum Keimen sollte die Ansaat für mehrere Wochen feucht bleiben. Der Zeitraum September bis Ende Oktober ist optimal. Ausreichend Niederschlag ist dann wahrscheinlich und die Verdunstung ist geringer als im Sommer.
Auch im Frühling können Sie Wiesen ansäen. In den letzten Jahren hatten wir allerdings immer wieder sehr trockene und auch heiße Phasen zu dieser Zeit. Das hemmt die Entwicklung der Ansaat. Wer dann nicht bewässern möchte, muss sich gedulden. Zudem keimen viele Arten erst, nachdem sie einen Winter hinter sich gebracht haben. Sie brauchen einen sogenannten „Kältereiz“, um aktiviert zu werden.
Wenn nach einigen Wochen viele Unkräuter wie z. B. Melde/Gänsefuß, Berufskraut oder Hirsen hochgewachsen sind, ist ein Schröpfschnitt zu empfehlen: ein Mal auf circa 10 cm Höhe mähen. Tun Sie das, bevor die Unkräuter blühen bzw. Samen bilden.
Ab dann müssen Sie nur noch im richtigen Rhythmus mähen. In der Regel sollten Sie das ein Mal im Sommer und ein Mal im Herbst tun. Immer das Schnittgut entfernen, um Grasfilz und Nährstoffanreicherung zu vermeiden!
Hier finden Sie eine ausführliche Pflegeanleitung für Blumenwiesen.
Eine Blumenwiese braucht ein paar Jahre, bis sie ihre volle Pracht entwickelt. Bei richtiger Pflege werden Sie aber lange Zeit Freude an ihr haben.
Strukturvielfalt – Rückzugsorte für Tiere
Viele verschiedene Bienenblumen und Standorte sorgen für die Nahrung. Als nächstes brauchen die Wildbienen noch Orte für die Eiablage. Einen Naturgarten anlegen bedeutet insofern auch, dass Sie „Strukturen“ anbieten sollten. Das heißt, dass Sie die Lebensraumansprüche der Tiere erfüllen, indem Sie Lebensräume künstlich nachbilden.
Beispiel:
Wenn es keinen alten Baum mit Totholzanteil im Garten gibt, stellen Sie stattdessen ein Stück von einem Baumstamm auf. Nachdem Käfer dort Gänge hineingefressen und verlassen haben, können Wildbienen diese Gänge für ihre Brut nutzen.
Vergraben Sie dafür den Stamm zu einem Drittel seiner Länge, damit er sicher steht. Füllen Sie vorher in das ausgehobene Loch noch 10 cm Sand oder Schotter, damit das Holz keinen direkten Erdkontakt hat. Das ist kein Muss, aber so hält es länger. Füllen Sie das Loch um den Stamm ebenfalls mit Sand oder Schotter auf – Feststampfen und fertig.
Sandtrockenrasen
In Sandtrockenrasen wachsen schwach- und niedrigwüchsige Pflanzen, meist Gräser und Kräuter. Häufig lassen sie Lücken. Der Sandtrockenrasen kommt auf verhältnismäßig humus- und nährstoffarmen Sandböden vor. Die Böden können nur wenig Wasser speichern. Sie können außerdem sehr flechtenreich sein.
Wenn Sie einen Sandtrockenrasen anlegen möchten, eignen sich zum Beispiel diese Pflanzen:
- Acker-Hornkraut (Cerastium arvense)
- Apenninen-Sonnenröschen (Helianthemum apenninum)
- Berg-Sandglöckchen (Jasione montana)
- Edel-Gamander (Teucrium chamaedrys)
- Fetthennen-Arten (Sedum spec.)
- Graues Sonnenröschen (Helianthemum canum)
- Heidenelke (Dianthus deltoides)
- Hügel-Gamander (Teucrium montanum)
- Kleine Felsenkresse (Hornungia petraea)
- Strand-Grasnelke (Armeria maritima)
Ist der zu bepflanzende Boden basisch? Dann entscheiden Sie sich am besten für folgende Pflanzenarten:
- Acker-Haftdolde (Torilis arvensis)
- Acker-Wachtelweizens (Melampyrum arvense)
- Astlose Graslilie (Anthericum liliago)
- Blaugras (Sesleria caerulea)
- Ebensträußige Gipskraut (Gypsophila fastigiata)
- Fliegenragwurz (Ophrys insectifera)
- Graues Sonnenröschen (Helianthemum canum)
- Kleine Felsenkresse (Hornungia petreae)
- Pferde-Sesel (Seseli hippomarathrum)
- Rundblättriges Hasenohr (Bupleurum rotundifolium)
- Spinnenragwurz (Ophrys sphegodes)
- Zottiger Spitzkiel (Oxytropis pilosa)
- Zwerg-Segge (Carex humilis)
Halbtrockenrasen
Die Halbtrockenrasen werden im Gegensazt zu Sandtrockenrasen weniger von der Sonne beschienen. Sie sind daher weniger warm und trocknen langsamer.
Zur Anlage eines Halbtrockenrasens können Sie diese Pflanzen nutzen:
- Ähriger Ehrenpreis (Pseudolysimachium spicatum)
- Ästige Graslilie (Anthericum ramosum)
- Boden-Tragant (Astragalus exscapus)
- Dänischer Tragant (Astragalus danicus)
- Edel-Gamander (Teucrium chamaedrys)
- Federgräser (Stipa spec.)
- Fiederzwenke (Brachypodium pinnatum)
- Fransen-Enzian (Gentianopsis ciliata)
- Frühlings-Adonisröschen (Adonis vernalis)
- Furchen-Schwingel (Festuca rupicola)
- Gewöhnliche Kugelblume (Globularia punctata)
- Gewöhnliche Kuhschelle (Pulsatilla vulgaris)
- Hügel-Gamander (Teucrium montanum)
- Stengelloser Tragant (Astragalus exscapus)
Ein Saum besteht aus krautigen Pflanzen, die in einem Streifen wachsen. Ihre Entwicklung darf nicht gestört werden, damit ein Saum entsteht. Für den eigenen Garten empfiehlt sich die Pflanzenmischung „Wärmeliebender Saum“. Die darin enthaltenen Arten benötigen magere Böden. Die Mischung ist im Fachhandel erhältlich, zum Beispiel bei Rieger-Hofmann.
Folgende Pflanzenarten können beispielsweise einen „Wärmeliebenden Saum“ bilden:
- Acker-Witwenblume (Knautia arvensis)
- Gemeine Akelei (Aquilegia vulgaris)
- Gewöhnliche Schafgarbe (Achillea millefolium)
- Gewöhnliche Wegwarte (Cichorium intybus)
- Kartäusernelke (Dianthus carthusianorum)
- Wiesen-Salbei (Salvia pratensis)
- Wilde Möhre (Daucus carota)
Säume bilden sich auch gerne an sonnenbeschienenen Waldrändern (auf basischen bis neutralen Böden). Dafür sind die folgenden Pflanzenarten geeignet:
- Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera)
- Blutroter Storchschnabel (Geranium sanguineum)
- Braunrote Ständelwurz (Epipactis atrorubens)
- Diptam (Dictamnus albus)
- Dreizähniges Knabenkraut (Orchis tridentata)
- Ebensträußige Margerite (Tanacetum corymbosum)
- Hain-Wachtelweizen (Melampyrum nemorosum)
- Herbst-Wendelorchis (Spiranthes spiralis)
- Hirschwurz (Peucedanum cervarium)
- Kamm-Wachtelweizen (Melampyrum cristatum)
- Landblättriges Waldvöglein / Schwertblättriges Waldvöglein (Cephalanthera longifolia)
- Purpurblauer Steinsame (Lithospermum purpurocaeruleum)
- Purpur-Knabenkraut (Orchis purpurea)
- Pyramiden-Hundswurz (Anacamptis pyramidales)
- Rotes Waldvöglein (Cephalanthera rubra)
- Spinnen-Ragwurz (Ophrys sphegodes)
- Stattliches Knabenkraut (Orchis mascula)
- trockenresistente Gehölze
- Vogel-Nestwurz (Neottia nidus-avus)
- Weißes Waldvöglein / Bleiches Waldvöglein (Cephalanthera damasonium)
Trockenmauern sind Natursteinmauern, deren Fugen nicht mit Mörtel verfüllt sind und deren Mauerfuß unbefestigt bleibt. So können Sie die Fugen bepflanzen. An Trockenheit und magere Böden angepasste Pflanzen fühlen sich hier wohl. In den Mauernischen finden viele Insekten wie Wildbienen und Hummeln Unterschlupf. Hier finden Sie Details.
Kleiner Hinweis: Der Bau einer höheren Trockenmauer ist anspruchsvoll und sollte gut geplant sein. Doch die Mühe lohnt – Ihr insektenfreundlicher Garten gewinnt dadurch wertvollen Lebensraum, der auch optisch besticht!
Ein insektenfreundlicher Garten lebt von seiner Pflanzen- und Strukturvielfalt. Wie wäre es, wenn Sie eine Trockenmauer als „Kräuterspirale“ anlegen?
Sie können eine Kräuterspirale zu jeder Jahreszeit bauen. Die Übergangszeiten eigenen sich aber am besten dazu. Der Grund: Temperaturen unter 10 °C und über 20 °C sind vermutlich zu kalt beziehungsweise zu warm für diese körperlich schwere Tätigkeit.
Die ideale Jahreszeit für die Bepflanzung einer selbstgebauten Kräuterspirale ist das Frühjahr. Wenn die Temperaturen über 0 °C liegen, können Sie Kräuter jedoch bis in den Sommer und Herbst pflanzen und dann fleißig ernten.
Kostenfreier Download: Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Bau einer Kräuterspirale (PDF)
Oben trocken, unten feucht
In einer Kräuterspirale gibt es verschiedene Zonen. Diese unterscheiden sich in ihrem Feuchtigkeitsgehalt und bieten somit ganz unterschiedlichen Pflanzen geeigneten Lebensraum:
Teich vor der Kräuterspirale:
- Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
- Drachenwurz (Calla palustris)
- Fieberklee (Menyanthes trifoliata)
- Wassernuss (Trapa natans)
Feuchter Bereich (Sumpfbereich):
- Blutampfer (Rumex sanguineus)
- Echte Brunnenkresse (Nasturtium officinale)
- Echtes Mädesüß (Filipendula ulmaria)
- Sauerampfer (Rumex acetosa)
- Waldmeister (Galium odoratum)
- Wasserminze (Mentha aquatica)
Mittlere, mäßig feuchte Zone:
- Basilikum (Ocimum basilicum)
- Bärlauch (Allium ursinum)
- Dill (Anethum graveolens)
- Echter Kerbel (Anthriscus cerefolium)
- Estragon (Artemisia dracunculus)
- Liebstöckel (Levisticum officinale)
- Melisse (Melissa officinalis)
- Petersilie (Petroselinum crispum)
Mittlere, trockene Zone:
- Borretsch (Borago officinalis)
- Echter Koriander (Coriandrum sativum)
- Große Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus)
- Pfefferminze (Mentha ×piperita)
- Pimpinelle (Sanguisorba minor)
- Schnittlauch (Allium schoenoprasum)
Mediterrane Zone:
- Ananas-Salbei (Salvia elegans)
- Currykraut/Italienische Strohblume (Helichrysum italicum)
- Echter Lorbeer (Laurus nobilis)
- Echter Thymian (Thymus vulgaris)
- Lavendel (Lavandula angustifolia)
- Majoran (Origanum majorana)
- Oregano (Origanum vulgare)
- Rosmarin (Salvia rosmarinus)
- Ysop (Hyssopus officinalis)
Hier sehen Sie, wie wir eine Kräuterspirale im Wildbienenschaugarten Schöneweide bauten.
Ein Lesesteinhaufen bietet Versteckmöglichkeiten, einen Sonnenplatz und ein Winterquartier für viele Tiere – darunter Eidechsen, Schlangen, Lurche, Ameisen, Bienen und Grabwespen. Auch für wärme- und trockenheitsliebende Pflanzen ist er attraktiv.
Die Errichtung eines Steinhaufens ist wesentlich einfacher als der Bau einer Trockensteinmauer. Er sollte in sonniger Lage platziert und möglichst windgeschützt sein. Ein insektenfreundlicher Garten braucht nicht immer viel – nutzen Sie einen Lesesteinhaufen auch in Ihrem Garten!
Tipp:
Kurzhinweise zur Anlage von Steinhaufen (UMG Umweltbüro Grabher):
www.naturtipps.com/trockenmauern.html#Ueberschrift2
Vor allem in größeren Gärten lässt sich an geeigneten Stellen Holz zu Reisig- oder Totholzhaufen aufschichten. Auch Laub, Wurzeln oder Aststücke sind zur Beigabe geeignet. Und selbst in kleinen Gärten können Sie unter Sträuchern einen Totholzhaufen anlegen.
Ein Totholzhaufen bietet Lebensraum und Unterschlupf für viele Insekten, Spinnen, Reptilien, Amphibien, Vögel und Kleinsäuger. Der Haufen kann z. B. Frösche, Molche (als Überwinterungsplatz), Spitzmäuse, Zauneidechsen, Igel und Mauswiesel beherbergen. Außerdem bietet er Nistmöglichkeiten und reichlich Nahrung für Zaunkönig, Rotkehlchen und Grasmücke. Auch einige Wildbienenarten legen ihre Eier in das Totholz.
Tiere nutzen Totholzhaufen somit für ganz unterschiedliche Zwecke: als Ort für ihre Entwicklung, zum Überwintern, zum Nisten oder als Rückzugsgebiet. Was wäre ein insektenfreundlicher Garten ohne diese wichtige Gartenstruktur?
Tipp:
Infoblatt „Wertvoller Lebensraum für Tiere: Totholz im Garten“ (Landesverband Rheinland der Gartenfreunde e. V.)
Bäume mit besonders hohem ökologischem Wert werden als „Habitatbäume“ oder „Biotopbäume“ bezeichnet. Sie bieten ungewöhnlich vielen Tieren, Pflanzen und Pilzen Lebensraum und stellen wichtige Mikrolebensräume dar.
Meist leben hier auch zahlreiche hochspezialisierte und schützenswerte Arten. Habitatbäume gelten daher als „Hotspots der Artenvielfalt“. Es handelt sich dabei oft um sehr alte, teils bereits absterbende oder tote Bäume.
Für einige Wildbienenarten sind insbesondere die abgestorbenen Teile von Bäumen wichtig, da sie dort ihre Brutkammern anlegen. Auch Honigbienen, die eigentlich Waldbewohner sind, siedeln sich gerne in Baumhöhlen an. Und Spechte, wie der Buntspecht, zimmern mit Vorliebe selbst Höhlen in (Habitat)Bäume.
Auch Kleingärten sind als Standort von Habitatbäumen wichtig. Beherbergt Ihr insektenfreundlicher Garten auch Habitatbäume?
Tipp:
Weiterführende Infos finden Sie in unserem Beitrag „Habitat- oder Biotopbäume, Hotspots der Artenvielfalt“.
Wussten Sie, dass etwa drei Viertel aller Wildbienenarten im Boden nisten? Sie brauchen dafür vor allem offene Bodenstellen, Abbruchkanten oder sogenannte „Sandlinsen“ oder „Sandarien“. Ein insektenfreundlicher Garten zeichnet sich daher auch durch offene sandige Bereiche aus.
Kurzanleitung Sandlinse
Heben Sie eine Fläche von mindestens 50 x 50 x 50 cm an einer sonnigen Stelle aus und füllen Sie diese mit bindigem Sand. Der Sand sollte in der Hand gut formbar sein und nicht zu leicht rieseln, da ansonsten die Brutgelege der Insekten keinen Halt haben. Halten Sie die Sandlinse frei von Bewuchs und umranden Sie sie gegebenenfalls mit dornigen Ästen, sodass sie nicht zum Katzenklo wird. Schon bald werden Sie viele Wildbienen und andere Insekten beim Bau von Nestern beobachten können.
Möchten Sie Wildbienen bei Ihrem Brutgeschäft beobachten, eignen sich Nisthilfen hervorragend dazu. Ein insektenfreundlicher Garten bietet mit den Nisthilfen beispielsweise Gehörnten Mauerbienen, Löcher- und Seidenbienen attraktiven Lebensraum.
Tipp:
Lesen Sie hier, was eine gute Wildbienen-Nisthilfe ausmacht.
Wildbienenbuffets sind mit verschiedenen insektenfreundlichen Pflanzen bepflanzt. Geeignet sind unter anderem Glockenblume, Lavendel, Katzenminze und Malve sowie Kräuter wie Rosmarin, Salbei und Thymian. Sich in der Nähe befindliche Wildbienen-Nisthilfen bieten den bedrohten Insekten zudem Raum für die Ablage ihrer Eier. Schulen holen sich mit den Beeten attraktive, fächerübergreifende Umweltbildungsangebote aufs Schulgelände. Hier können die Schüler*innen:
- Insekten an Blüten und Wildbienen-Nisthilfen hautnah beobachten.
- ökologische Zusammenhänge zwischen Pflanzen und Tieren kennenlernen.
- Grundlagen der Gartenarbeit erlernen.
- ihre Selbstwirksamkeit erfahren.
- … und vieles mehr.
Die Stiftung für Mensch und Umwelt, Initiatorin von Deutschland summt!, hat mit diesen kleinen Blühoasen bereits positive Erfahrungen gesammelt. Mit ihrem Projekt „Wildbienenbuffets für Grundschulen“ baute sie zusammen mit 15 Berliner Grundschulen insgesamt 30 Beete auf und stellte dazu passende Forschersets bereit. Hier geht es zur offiziellen Projekt-Website.
Bevor es losgeht:
Wenn Sie einen Naturgarten anlegen wollen, ist ein Käferkeller eine sehr empfehlenswerte Struktur! Am besten berücksichtigen Sie die im folgenden Text genannten Punkte, damit der Bau eines Käferkellers leicht von der Hand geht. Sie brauchen dafür:
- Spaten
- Schaufel
- Spitzhacke
- Pflanzschaufel
- Schubkarre
Die Bauzeit beträgt je nach Größe und körperlicher Konstitution, Vorbereitung der Materialien und Hilfe zwischen zwei und sechs Stunden. Cornelis Hemmer hat einen Käferkeller in drei Stunden allein fertiggestellt.
Standort für den Käferkeller wählen:
Gut ist ein Standort, der nicht in der direkten Sonne liegt. Andernfalls heizt sich der Käferkeller bei direkter Sonneneinstrahlung zu sehr auf. Unter der Hitze leiden viele Tiere. Auch im Vollschatten sollte der Käferkeller nicht liegen. Zu schattige Ort haben den Nachteil, dass sich der Käferkeller durch fehlende Sonneneinstrahlung spät aufwärmt. Die Wahl fällt also auf einen halbschattigen Standort, zum Beispiel im Schatten eines Laubbaums (Ahorn, Eiche, Rotbuche, Ulme, Birke etc.).
Ein Loch im Erdreich graben:
Nach der Standortwahl graben Sie ein Loch in den Boden. Die Größe des Erdloches kann unterschiedlich sein. Wir empfehlen mindestens 50 Zentimeter tief und 50 Zentimeter quadratisch zu graben. Eine rechteckige Grundfläche funktioniert auch. Den Aushub bitte nicht entsorgen. Diesen sollten Sie um das Loch herum als Wall anlegen.
Die Ränder des Erdloches abflachen:
Um den Ein- und Ausgang für die Käfer und andere Insekten, Weichtiere und Spinnen so einfach wie möglich zu gestalten, sollten Sie die Böschungsränder abflachen. Die Tiere sind so in der Lage, „bequemer“ herein- und hinauszuklettern.
Den Käferkeller mit unterschiedlich dicken Zweigen und Ästen befüllen:
Nach dem Aushub und der Abflachung der Böschungen wird das Erdloch befüllt. Hierbei orientieren wir uns an der Vorliebe der Käfer und Insekten. Sie mögen Holz in den unterschiedlichsten Stufen der Verrottung. Und so sollte das Holz so unterschiedlich dick bzw. dünn wie möglich sein. Kleine Äste und große Stücke, frisches und morsches Holz, alles ist erlaubt. Und es darf sowohl Laubholz als auch Nadelholz vewendet werden. Achten Sie aber unbedingt darauf, dass Sie einheimisches Holz für das Befüllen verwenden. Und hier gilt: Je vielfältiger das Holz ist, umso interessanter ist es für Insekten & Co. Käfer, Weichtiere und Spinnen „kennen“ nur unser einheimisches Holz, da sie sich im Laufe der Evolution daran angepasst haben.
Drücken und verschachteln Sie die Hölzer so miteinander, dass hierbei ein kompaktes, mit Ästen und Zweigen gefülltes Erdloch entsteht. Gerne können Sie auch mit Ihrem Körpergewicht das Holz herunterdrücken. Stellen Sie sich dazu auf die dicken Äste und wippen Sie so lange, bis einzelne Hölzer nachgeben und die Masse ein wenig zusammensackt. Befüllen Sie so lange, bis sich die Äste am Ende nach oben hin wie ein Uhrenglas wölben. Einzelne Äste dürfen an der Seite oder auch nach oben herausragen. Das ist okay! Diese Zweige oder Äste bieten die Möglichkeit, an ihnen heraus- oder in den Käferkeller hereinzukrabbeln.
Den Käferkeller mit Laub abdecken:
Zu guter Letzt sollten Sie nach dem Befüllen mit Zweigen und Ästen den Käferkeller mit Laub und Pflanzenstängeln überdecken. Nehmen Sie so viel, dass die Lücken zwischen den Zweigen leicht gefüllt sind. Die Holz- und Laubmasse im Käferkeller wird im Laufe der Zeit zusammensacken. Das passiert langsam. Sie können an der Wölbung, die nach und nach verlorengeht, abschätzen, wie sich der Prozess der Verrottung im Inneren des Käferkellers fortsetzt. Es bleibt Ihnen frei, immer wieder neues Material an Zweigen auf den Käferkeller zu geben.
Hinweis: Wollen Sie neben dem Käferkeller noch weitere Rückzugsorte für Tiere in Ihrem Naturgarten anbieten? Dann bauen Sie zum Beispiel auch Trockenmauern und Sandarien. Details dazu finden Sie ebenfalls auf dieser Webseite.
Oder wollen Sie grundsätzlich mehr über Käfer erfahren? Dann werden Sie in unseren Käfer-Fachinfos fündig.
Wollten Sie schon immer Eidechsen oder Blindschleichen (Anguis fragilis) in Ihren Garten locken? Dann errichten Sie dort eine Burg! Mit etwas Glück siedeln sie sich dort an. In Deutschland gibt es fünf Eidechsenarten: die Mauereidechse (Podarcis muralis), die Zauneidechse (Lacerta agilis), die Waldeidechse (Zootoca vivipara) sowie die Östliche Smaragdeidechse (Lacerta viridis) und die Westliche Smaragdeidechse (Lacerta bilineata).
Hier kommt die Anleitung, los geht's!
Benötigte Materialien:
- Kies oder Schotter; Größe: 16/32 (Drainage)
- (Bruch-)Steine, z. B. Gehweg- oder Terrassenplatten, Tonziegel oder alte Pflastersteine (Füllung)
- feiner Sand; Größe: 0/2 (Füllung Brutplatz)
- dünne Steinplatten (Abdeckung)
- Erdaushub/Mutterboden (Abdeckung und Basis für Bepflanzung)
- niedrige Sträucher, Gräser und Stauden (Bepflanzung, Sandnelken und Heide passen gut)
- Bruch- und Dekosteine (Geröll, Findlinge); Größe: 15–20 cm, auch größere Steine (Außengestaltung)
- Wurzeln (Außengestaltung)
Voraussichtliche Bauzeit:
variabel, je nach Größe und vorhandener Arbeitskraft
Größe:
variabel, eine Eidechsenburg plus Nebenfläche kann zum Beispiel zwei Quadratmeter umfassen
Idealer Standort:
sonnig
1. Schritt:
Stecken Sie mindestens ein 80 cm x 80 cm großes Stück ab und heben Sie es circa 80 cm tief aus. Befüllen Sie das Loch mit Kies oder Schotter, sodass eine circa 20 cm hohe Schicht als Drainage entsteht.
2. Schritt:
Stapeln Sie über der Drainageschicht Steine, bis Sie eine Höhe von circa 60 cm erreicht haben, wobei auch Hohlräume entstehen. Drumherum können Sie Findlinge oder Geröll platzieren.
3. Schritt:
Decken Sie die nach Norden gewandte Seite ab – zum Beispiel mit dünnen Steinplatten –, damit kein bzw. nur wenig Wasser in die Eidechsenburg eindringen kann. Anschließend geben Sie Erde darauf. Lassen Sie den Übergang sanft auslaufen und bepflanzen Sie diesen mit Bodendeckern oder Gräsern.
4. Schritt:
Stecken Sie auf der Südseite ein mindestens 60 cm x 60 cm großes Stück ab, heben Sie es circa 30 cm tief aus, und befüllen Sie das Loch mit feinem Sand. Dieser Bereich kann als zukünftiger Brutplatz dienen.
5. Schritt:
Bepflanzen Sie die Fläche rund um die Eidechsenburg mit kleinen Sträuchern und Stauden, zum Beispiel mit Heide. Eine Blumenwiese in der unmittelbaren Umgebung ist ebenfalls förderlich.
6. Schritt:
Platzieren Sie auf und um die Eidechsenburg herum Steine und Wurzeln als Dekoration. Diese Elemente bieten den Reptilien gleichzeitig attraktive Sonnenplätze. Fertig!
Lesetipp
Lust auf spannende Fakten rund um die schuppigen Kollegen🦎? Dann empfehlen wir dieses Interview mit Herpetologe Frederic Griesbaum, Mitarbeiter am Museum für Naturkunde Berlin.
Viele Gartenbesitzer haben eine Angewohnheit: Sie machen ihren Garten auf eine Art und Weise „winterfest“, dass auch das letzte Blättchen in der Mülltonne verschwindet. Kein Zweig bleibt liegen, alle Stauden werden gestutzt und die Erde blank und schutzlos dem Winter überlassen – und damit auch die in und auf dem Boden lebenden Bewohner. „Sehr gepflegt!“würde der Gartenbesitzer sagen. Ob das hilfreich ist?
In der Natur kommt das nicht vor. Ebenso wenig aufgeräumt ist ein insektenfreundlicher Garten. Insekten, Würmer, Igel, Kröten, Blindschleichen und andere Tiere finden dort immer genügend Laub, Äste oder Mauerritzen, in denen sie sich im Winter vor Kälte schützen können.
Viele Wildbienen legen ihre Eier in vorhandene oder selbst gebohrte Löcher in holzige Strukturen, in Stängel oder Steinnischen. Die Brut braucht eine Kälteperiode, bevor sie im Frühjahr als erwachsene Biene schlüpfen kann. Findet sie diese Schutzräume nicht, nützt ihr auch keine Blumenwiese im Sommer.
Denken Sie daher auch in der kalten Jahreszeit an Bienen & Co. Sie sind nur aus dem Auge, nicht aus der Welt. Lassen Sie ruhig Laub liegen und schneiden Sie Stauden nicht zurück. Das ist wichtig, wenn Sie eine naturnahe Grünfläche haben möchten. Die Tiere werden es Ihnen danken.
Ohne Wasser kein Ökogarten
Alle Lebewesen brauchen Wasser. Deshalb ist der Zugang zu Wasser ein ganz wichtiger Punkt, wenn Sie einen Naturgarten anlegen wollen. Sobald Sie ein Angebot schaffen, wie zum Beispiel eine Tränke, ein Sumpfbeet oder gar einen Teich, wird sich die Biodiversität enorm erhöhen.
Es muss nicht immer ein großer Teich sein. Schon die kleinste Wasserstelle mit flachem Ufer und wenigen Wasserpflanzen bietet Wasser für Bienen und Vögel sowie Lebensraum für Frösche und Molche.
Probieren Sie es aus. Schon ein einziger Quadratmeter Fläche genügt. Bepflanzen Sie die Wasserstellen mit feuchtigkeitsliebenden heimischen Blühstauden.
Übrigens: Wildbienen decken ihren Flüssigkeitsbedarf hauptsächlich über Nektar, benötigen aber Wasser als Baustoff für ihre Nester.
Folgende Pflanzen fühlen sich in einem Gartenteich wohl:
Tiefwasserzone mit Unterwasserpflanzen:
- Glänzendes Laichkraut (Potamogeton lucens)
Schwimmpflanzen:
- Wasserhyazinthe (Eichhornia crassipes)
- Wassersalat (Pistia stratiotes)
Tiefwasserpflanzen (Wasssertiefe 30 bis 100 cm):
- Gelbe Teichrose (Nuphar lutea)
- Laichkraut (Potamogeton natans)
- Seekanne (Nymphoides peltata)
- Wasserfeder (Hottonia palustris)
- Wassernuss (Trapa natans)
Sumpfwasserpflanzen (Wasssertiefe 10 bis 30 cm):
- Gewöhnlicher Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
- Grasblättriger Froschlöffel (Alisma gramineum)
- Pfeilkraut (Sagittaria sagittifolia)
- Schwanenblume (Butomus umbellatus)
- Tannenwedel (Hippuris vulgaris)
Teich, Uferpflanzen (Wassertiefe 0 bis 20 cm):
- Blaugrüne Binse (Juncus inflexus)
- Echte Brunnenkresse (Nasturtium officinale)
- Echtes Mädesüß (Filipendula ulmaria)
- Fieberklee (Menyanthes trifoliata)
- Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
- Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica)
- Sumpfdotterblume (Caltha palustris)
- Wasserminze (Mentha aquatica)
- Wollgras (Eriophorum angustifolium)
Tipps:
Anlage eines Gartenteichs (NABU)
Pflanzen für den naturnahen Gartenteich (NABU)
Wenn wir an Wasser im Garten denken, tauchen im Kopf meistens Bilder von Teichen und Tränken auf. Doch tatsächlich gibt es auch Beete als Nass-Version. Gemeint sind „Sumpfbeete“, die Sie ganz einfach selbst in Ihrem Naturgarten anlegen können. Und das geht so:
- Heben Sie eine Grube von mindestens 50 cm Tiefe aus. Idealerweise befindet sich diese an einem nicht zu schattigen, feuchten Standort. Hilfreich ist es auch, wenn dort leicht Regenwasser einfließen kann.
- Entsorgen Sie dann die obere dunkle, humose Schicht. Sie ist oft ca. 20 bis 30 cm dick.
- Anschließend ist es wichtig, die Grube abzudichten. Dazu können Sie zum Beispiel EPDM-Teichfolie benutzen.
- Zu guter Letzt befüllen Sie die Grube mit dem Aushub und Kiessand (bitte nicht mit Torf!) und bepflanzen das Sumpfbeet. Schöne Pflanztipps finden Sie im Handlungsleitfaden zum Projekt „Treffpunkt Vielfalt – Naturnahe Gestaltung von Wohnquartieren“ (S. 53) sowie in der Broschüre „Mit Pflanzen versickern“.
Übrigens: Sumpfbeete sehen nicht nur schön aus, sie sind auch attraktive Rückzugsorte für Tiere.
Nachhaltigkeit durch richtige Pflege
Nun ist es so weit: Wir haben heimische Stauden (Bienenblumen), vielfältige Standorte, verschiedene Strukturen und Zugang zu Wasser. Ab jetzt können wir uns zurücklehnen und den Bienen beim Summen zusehen, richtig? Fast. Damit es nach dem erfolgreichen Naturgartenbau auch ein pflegeleichter Naturgarten wird, müssen wir uns noch einmal anstrengen.
Der frisch angelegte Naturgarten muss einwachsen, bis er wirklich pflegeleicht wird. Das bedeutet, dass Sie in den ersten zwei bis drei Jahren sehr genau aufpassen müssen, dass Ihre Ansaaten und Pflanzen nicht von Unkräutern verdrängt werden. Nach dieser Phase sind die Pflanzen in aller Regel etabliert und brauchen weniger Aufmerksamkeit.
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„Unkraut“? Ist doch auch Natur, oder nicht?
Klarer Fall: Jede Pflanze hat ihren Sinn in der Natur. Doch im Naturgarten wollen wir Pflanzen etablieren, die in unserer Landschaft selten geworden sind. Deshalb bevorzugen wir sie gegenüber den häufigen „Unkräutern“, indem wir diese jäten.
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Putzfimmel ade – zu viel Pflege ist nicht gut
Im Gegensatz zum Rasen müssen Sie die Blumenwiesen im Naturgarten nur selten mähen. Wichtig ist, dass Sie das zum richtigen Zeitpunkt tun. Wenn die Margeriten gerade verblühen, ist es Zeit für den ersten Durchgang (meist Ende Juni). Ein zweites Mal ist es im Herbst nötig, etwa Ende September bis Ende Oktober. Blumenrasen wird öfter gemäht, je nach Bedarf bis zu 5–8-mal im Jahr.
Lassen Sie Fruchtstände der Stauden und Kräuter über den Winter stehen. Sie sind wertvoll für Singvögel und Insekten. Außerdem verleihen sie dem Garten etwas Struktur im Winter.
Auch beim Laub können Sie gerne ein wenig entspannen. Statt als Ärgernis und Arbeit betrachten Sie es als wertvolles Winterquartier für Tiere und natürliche Humusquelle. Lassen Sie es unter Gehölzen und in Schattenbeeten einfach liegen. Entfernen Sie es nur von Wiesen und sonnigen Magerbeeten.
Asiatische Tigermücke
Wer naturnah gärtnert, wird früher oder später auch auf das Thema „Mücken“ stoßen, darunter die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus). Um ihre Ausbreitung zu verhindern, können Sie Folgendes tun:
- Wassertonnen und Zisternen mit einem Mückennetz abspannen
- Trinkgefäße für Vögel, Igel etc. regelmäßig reinigen (heiß auswaschen, täglich neu mit Wasser befüllen)
Details, woran Sie diese Mückenart erkennen, welches Gefahrenpotenzial sie birgt und was Sie zusätzlich präventiv gegen die Ansiedlung in Ihrem Garten tun können, erfahren Sie hier.
Auch kleine Flächen zählen!
Jeder Naturgarten ist eine Hilfe für Wildbienen und andere Tiere. Ganz egal wie groß er auch ist, er dient mindestens als Trittsteinbiotop. So können Lebensräume Schritt für Schritt verbunden werden. Das ist wichtig für die Ausbreitung und Erhaltung der Bestände.
Gestalten Sie eine Fläche insektenfreundlich! Gut geeignet sind: Garten, Dachterrasse, Balkon, Fensterbank und Baumscheibe. Es lohnt sich für alle!
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In unserer Ratgeberbroschüre „Wir tun was für Bienen“ finden Sie Tipps für Ihre bienenfreundliche Balkon-, Terrassen- und Gartengestaltung.
Sie können mit ihrer bienenfreundlichen Fläche einen Preis gewinnen. Machen Sie bei unserem Pflanzwettbewerb „Wir tun was für Bienen!“ mit!
Wie wäre es, wenn Sie Ihren Naturgarten gestalten lassen – zum Beispiel von uns? Wir stehen Interessentinnen und Interessenten aus dem Wohnungsbau gerne zur Verfügung. Hier geht es zu unserem Dienstleistungsangebot.
Sie interessieren sich generell für die naturnahe Gestaltung von Wohnquartieren? Dann werfen Sie einen Blick in unsere Treffpunkt-Vielfalt-Broschüre.
Kennen Sie den Naturgarten e. V.? Dort können Sie weiteres Fachwissen erwerben und sich vernetzen.