Gartentipps des Monats
Januar
Gute Vorsätze: Im Januar haben wir noch viele gute Vorsätze. Den eigenen Garten oder Balkon naturnaher zu gestalten, sollte jedes Jahr dazugehören! Ein Garten oder Balkon sind sehr wichtige Orte zur Erholung. Wenn wir auch die Natur wieder hereinlassen, werden sie auch für uns noch wertvoller.
Vorteile heimischer Pflanzen: Ein Schlüssel zu mehr Artenvielfalt ist die Verwendung von heimischen Pflanzen. Denn von jeder heimischen Pflanze leben 5 bis 20 Tierarten! Dies sind in erster Linie Insekten, die sich von Blättern, Stängeln oder Wurzeln ernähren oder die Blüten besuchen. Aber auch Vögel können mit den Früchten und Beeren von heimischen Gehölzen viel mehr anfangen als mit solchen, die ursprünglich nicht aus Mitteleuropa stammen. Setzen Sie also auf die heimischen Vertreter, wenn Sie Stauden, Hecken oder Bäume pflanzen möchten.
Strukturen aus Holz und Stein: Nicht nur das Nahrungsangebot ist wichtig, auch Strukturen. Ein Steinhaufen an einer sonnigen Stelle wird schnell als Quartier bezogen oder als Wärmeinsel zum Auftanken genutzt. Eine Trockenmauer bietet reichlich Unterschlupf und kann sogar einen Hang befestigen. Totholz bildet einen mindestens genauso wertvollen Lebensraum. Egal ob stehend, liegend oder als Hecke: In totem Holz ist einiges los! Selbst Boden kann viele Strukturen bieten. So wird eine Magerwiese anderen Pflanzen und Tieren eine Lebensgrundlage bieten als etwa eine feuchte Senke.
Summen auf dem Balkon: Wer keinen Garten hat, kann auf dem Balkon einiges tun. Heimische Stauden blühen auch im Topf und im Kasten. Totholz macht sich auch im dritten Stock noch ganz wunderbar. Auch Nisthilfen für Wildbienen werden gut angenommen, wenn es sich nicht gerade um einen Nordbalkon handelt. Und sogar Wasserstellen sind möglich!
Mehr Tipps zum Anlegen eines naturnahen Gartens finden Sie hier.
Auch für das neue Jahr gilt also: Die Vielfalt macht‘s! Lassen Sie sie auch bei sich einkehren.
Die Januar-Tipps auf einen Blick:
Februar
Im Februar ist die letzte Möglichkeit, Bäume zu fällen oder Hecken stark zu stutzen. Ab dem 1. März greift dann der Vogelschutz, sodass dies bis Oktober nicht mehr erlaubt sein wird. Also: Wer Forsythie, Lorbeerkirsche oder Thuja nicht mehr im Garten haben möchte, kann jetzt noch die Säge ansetzen.
Auch eine Wildstrauchhecke kann abschnittsweise etwa alle 10 Jahre auf Stock gesetzt werden. Das bedeutet, dass die Sträucher bodennah gekappt werden, sodass sie neu austreiben und durch die Verjüngung der heckenartige Charakter bestehen bleibt. Das geschnittene Holz lässt sich ausgezeichnet als Totholzhecke verwenden.
Einige unserer heimische Wildpflanzen sind Kaltkeimer. Sie benötigen also einen mehrwöchigen Kältereiz, damit sie keimen können. Ob Storchschnäbel, Odermennig oder auch Natternkopf – wer diese Pflanzen aussäen möchte, sollte das noch im Februar tun und die Aussaaten nach draußen stellen. Alternativ kann man das Saatgut in feuchtem Sand eingelegt einige Wochen in den Kühlschrank legen.
Der Frühling naht, die ersten Frühblüher öffnen schon ihre Knospen – höchste Zeit also, noch ein wenig Gartenplanung zu betreiben oder fehlendes Saatgut nachzubestellen. Wie im ganzen Herbst und Winter gilt: Abgestorbene Stängel stehenlassen, weil es wichtige Quartiere für Insekten sind. Also nach wie vor die Füße stillhalten und sich auf die Saison freuen!
Die Februar-Tipps auf einen Blick:
März
Endlich Frühjahr! Die Sonne und die längeren Tage inspirieren nicht nur uns, auch die Vögel verhalten sich anders. Höchste Zeit also, um noch Nistkästen für sie aufzuhängen! Ein guter Platz dafür ist katzensicher und nach Osten oder Südosten ausgerichtet. Ganztägig in der vollen Sonne sollte er nicht hängen.
Auch an Wildbienen-Nisthilfen ist deutlich mehr los: Die Saison startet dort mit den Mauerbienen. Zuerst schlüpfen die Männchen, die ungeduldig auf die Weibchen warten, die ein paar Tage später das Licht der Welt erblicken. Wildbienen-Nisthilfen werden nicht von uns gereinigt, das übernehmen die Insekten selbst.
März ist eine sehr gute Zeit, um eine Blumenwiese anzulegen. So kann man die Grasnarbe von Rasenflächen entfernen, den Boden gegebenenfalls mit Sand abmagern und die Mischung aussäen. Die muss etwa 6 Wochen feucht gehalten werden, was nun noch deutlich leichter fällt als etwa im Juli. Wichtig ist hierbei, eine Mischung mit mehrjährigen heimischen Blühpflanzen zu wählen. Das, was gerne in Super- oder Baumärkten angeboten wird, besteht oft aus exotischen und einjährigen Pflanzen, die zwar schreiend bunt sind, aber nicht viel Mehrwert bringen.
Wann blüht denn was? Zwar lässt sich dies leicht recherchieren, doch hat jeder Standort andere Besonderheiten. Nun ist also eine gute Zeit, um ein Gartentagebuch zu beginnen, in das z. B. der Blühbeginn verschiedener Pflanzen eingetragen werden kann. So weiß man im nächsten Jahr besser, womit man wann rechnen kann und ob es Unterschiede zwischen den Jahren gibt.
Höchste Zeit wird es nun für die Pflanzung von wurzelnackten Gehölzen. Wurzelnackt bedeutet, dass die Pflanzen nicht in einem Topf mit Erde geliefert werden, sondern mit blanker Wurzel. Diese Pflanzen sind meist deutlich billiger. Während man getopfte Pflanzen das ganze Jahr setzen kann, bietet sich für wurzelnackte die Vegetationspause von Herbst bis März an, soweit der Boden nicht gefroren ist.
Für Obstbäume wird es nun höchste Zeit für den Winterschnitt. Auch Kräuter wie Salbei, Thymian oder Rosmarin können nun gut um etwa die Hälfte eingekürzt werden.
Die März-Tipps auf einen Blick:
April
Die April-Tipps auf einen Blick:
Mai
Nach den Eisheiligen Mitte Mai ist kein Frost mehr zu erwarten. Im Gemüsebau ist das ein entscheidender Termin, denn danach können Sie Tomaten, Gurken und Kürbisse nach draußen pflanzen. Für heimische Pflanzen ist später Frost jedoch kein Problem.
Im Naturgarten bedeutet der Mai vor allem noch mehr Grün! Und weil das Wachstum immer mehr Fahrt aufnimmt, stellt sich bald die Frage: Muss da was abgeschnitten werden oder nicht?
Werfen wir also einen genaueren Blick auf das Mähen. Ausgerechnet aus dem „Rasenland“ England kommt die Aktion „Mähfreier Mai“. Verzichten Sie den Monat doch auch mal ganz oder an ausgewählten Stellen auf das Mähen. Das schont die Insekten und zeigt, wieviel blühendes Potenzial in einem Rasen steckt.
In Bereichen, die Sie doch mähen, sollten Sie auf die Blätter von Frühblühern wie Schneeglöckchen, Blausternen oder Krokussen achten. Warum? Damit sie auch im nächsten Frühjahr wieder kräftig blühen können, sollten ihre Blätter vorher nicht abgeschnitten werden. Bald ziehen die Pflanzen sie ohnehin ein und sie werden braun.
Ein Mähroboter kann Blätter von Frühblühern und Blätter von anderen Pflanzen nicht unterscheiden …. Auch Amphibien, Blindschleichen oder Igel werden von den Geräten überfahren und schwer verletzt. Das ist besonders gefährlich, wenn die Maschinen in der Dämmerung oder nachts losgelassen werden. Wir empfehlen, auf Mähroboter komplett zu verzichten!
Es gibt jedoch auch Bereiche, die gerade im Mai idealerweise geschnitten werden: Für eine Blumenwiese, die auf nährstoffreichem Boden wächst, bietet sich der Mai für einen ersten Schnitt an. Und zwar dann, wenn es im Frühjahr viel geregnet hat. Nach dem Entfernen des Mahdguts gibt es wieder mehr Licht und Platz für Blüten, weil durch den Schnitt viel Grasmasse entfernt wird. Für alle anderen Wiesen ist dieser erste Schnitt noch zu früh.
Säume können Sie nun auch schneiden. In den abgestorbenen Stängeln aus dem letzten Jahr sollten alle Insekten, die sie als Winterquartier genutzt haben, ausgeflogen sein. Mähen Sie aber Teilbereiche von Säumen nur alle zwei bis drei Jahre. Dann haben Sie noch mehr Strukturen im Garten. Und wenn die braunen Stängel nicht stören, spricht auch nichts dagegen, sie stehenzulassen, bis sie von alleine umfallen.
Unabhängig von der Gartenarbeit: Der Mai ist einer der schönsten Monate, in dem es unendlich viel im naturnahen Garten zu entdecken gibt. Augen auf!
Die Mai-Tipps auf einen Blick:
Juni
Im Juni erreicht die heimische Flora ihren Blühhöhepunkt. Auch im naturnahen Garten sollten wir uns nun in erster Linie zurücklehnen und bewundern, was hier alles blüht und wie das Leben tobt.
Blumenwiesen erstrahlen nun in voller Pracht. Daher ist es meist schmerzhaft, hier die Sense oder den Balkenmäher anzusetzen. Langfristig ist dies aber notwendig, um die Vielfalt der Pflanzenarten zu erhalten. Als geeigneter Zeitpunkt gilt, wenn die Margeriten ihren Blühhöhepunkt überschritten haben. Traditionell wurde auch die „Johannimahd“, also ein Schnitt um den 24. Juni, zur Heuernte genutzt.
Alte Heuwiesen sind das Vorbild für artenreiche Blumenwiesen. Das Schnittgut muss immer von der Fläche genommen werden, nachdem es etwa eine Woche an Ort und Stelle getrocknet ist und sich noch aussamen konnte. Mähen Sie nicht die gesamte Wiese auf einmal, sondern Teilbereiche im Abstand von ein bis zwei Wochen. So wird nicht der gesamte Lebensraum auf einmal geschnitten.
Durch den Schnitt wird viel Pflanzenmasse entnommen, sodass die Fläche auf Dauer abmagert. Das fördert die Pflanzenvielfalt. Gerade die kleinen, weniger durchsetzungsstarken Arten bekommen dadurch wieder Licht. Bei einigen Stauden wie dem Wiesensalbei regt der Rückschnitt zudem eine zweite Blüte an. Übrigens: Wenn Sie einen sehr mageren Boden haben, können Sie auf den Junischnitt verzichten.
Natternkopf, Königskerze, Wilde Karde oder Wilde Möhre sind ausgezeichnete Insektenpflanzen. Und sie sind zweijährig. Das heißt, dass sie in ihrem ersten Jahr nur Blätter ausbilden, die meist eine Rosette erzeugen. Im zweiten Jahr erblühen sie dann, bilden reichlich Samen und sterben danach ab. Der Juni ist ein guter Zeitpunkt, um Zweijährige auszusäen, damit sie schon im nächsten Jahr blühen. In der Regel sorgen die Pflanzen aber durch Selbstaussaat für ihren Erhalt.
Verzichten Sie, wo möglich, auf den Heckenschnitt. Oft brüten dort noch Vögel. Zudem werden viele Gehölze erst richtig schön, wenn wir ihre natürliche Wuchsform zulassen. Der Liguster zum Beispiel legt im Juni erst mit der Blüte los – wann man ihn lässt.
Also: Ab in den Gartenstuhl, zurücklehnen und die Blüten bewundern. Gerade im tristen Winterhalbjahr heben besonders Fotos aus dem Juni die Stimmung!
Die Juni-Tipps auf einen Blick:
Juli
Gerade in den letzten Jahren war der Juli meist von Hitze und Trockenheit geprägt. Prinzipiell können naturnahe Gärten gut mit diesen Bedingungen umgehen. Wenn es jedoch gar nicht mehr regnen will, können wir auch hier zum Schlauch oder zur Kanne greifen.
Wer die Möglichkeit dazu hat, sollte morgens wässern. Dann gehen die Pflanzen gut versorgt in den Tag. Wässern Sie lieber seltener, dafür aber durchdringender, sodass das Wasser auch tiefere Bodenschichten erreicht. Oft wird auch der Abend als guter Zeitpunkt empfohlen. Dieser eignet sich jedoch nur, wenn der Standort kein Problem mit Schnecken hat. Die sind vor allem nachtaktiv und freuen sich über feuchte Bedingungen durch eine späte Dusche.
Das beste Mittel gegen einen vertrockneten Rasen ist und bleibt jedoch, ihn selten zu mähen.
Fangen Sie das Regenwasser auf. Regentonnen sollten aber immer abgedeckt werden. Ansonsten können dort leicht Tiere ertrinken. Siebenschläfern passiert dies beispielsweise allzu oft. Ein Holz als Ausstiegshilfe kann auch schon wirkungsvoll sein.
Auf dem Balkon brauchen die Pflanzen im sonnigen Hochsommer täglich Wasser. Es gibt jedoch einige Hilfsmittel, die den Aufwand reduzieren. Verschiedene Wasserspeicher geben die Feuchtigkeit langsam an die Erde ab. Diese können aus Glas (ganz einfach: eine Flasche umgedreht in die Erde stecken) oder Ton sein. Im Trend liegen „Ollas“. Diese bestehen aus Ton und können je nach Größe im Beet oder im Balkonkasten eingesetzt werden. Alternativ finden Sie im Handel sogar computergesteuerte Bewässerungsanlagen. Oder Sie wählen gleich Balkonkästen mit einem Wasserspeicher im Boden.
Auch Tiere haben Durst. Eine Vogeltränke ist eine schöne Möglichkeit, die Tiere beim Trinken und Baden zu beobachten. Damit sie attraktiv für viele unterschiedliche Vogelarten ist, sollte die Wassertiefe von etwa 3 bis 10 Zentimetern variieren. Ein rauer Untergrund sorgt für besseren Halt. Wichtig ist, dass die Tränke katzensicher aufgestellt ist. Damit sich keine Krankheiten ausbreiten können, wechseln Sie das Wasser täglich.
Gerade Grünfinken sind anfällig für Trichomonadose, eine meist tödliche Erkrankung, die durch Einzeller hervorgerufen wird. Wer zwei Wasserschalen nutzt, kann diese im Wechsel einen Tag lang komplett trocknen lassen. Das ist eine einfache Methode, um die Erreger abzutöten.
Wenn Sie einige Steine in das Wasser legen, können auch Insekten die Tränke nutzen. Während Wildbienen ihre Flüssigkeit aus Nektar beziehen und nicht vom Wasser angelockt werden, wird die Schale dann schnell von Honigbienen und verschiedenen Wespenarten angenommen.
Die vielseitigste Wasserquelle bleibt jedoch ein Gartenteich, an dem auch Igel und andere Kleinsäuger ihren Durst stillen können. Hier sind flache Uferzonen wichtig, damit der Teich Möglichkeiten zum Herausklettern bietet.
Die Juli-Tipps auf einen Blick:
August
Auch wenn August der Hochsommer-Monat ist, bemerken wir schon deutlich erste Anzeichen des Herbstes. Was liegt in diesem Monat im naturnahen Garten an?
Samen sammeln: Viele Pflanzen wie Wilde Möhre, Wiesen-Flockenblume und Hornklee haben nun Samen gebildet. Vielleicht wachsen welche in der Umgebung, die sich gut im Garten oder auf dem Balkon machen würden? Dann klopfen Sie ein paar Samen in ein Papiertütchen und beschriften Sie es. Anschließend können die Samen an geeignetem Gartenstandort direkt in die aufgekratzte Erde gesät werden. Oder Sie säen sie in einen Topf in ein Gemisch aus torffreier Erde und Sand. Die Töpfe lassen Sie dann draußen an einem schattigen Platz stehen. Halten Sie sie feucht. Bitte beachten Sie dabei: Die meisten heimischen Pflanzen sind Lichtkeimer, die Samen sollten also nur angerückt und nicht mit Erde bedeckt werden.
Blumenwiese planen: Bald ist wieder eine günstige Zeit, um eine Blumenwiese anzulegen. Der August ist ein guter Monat, um diese zu planen: An welcher sonnigen Stelle ist der Rasen ohnehin vertrocknet? Die lässt sich durch eine Blumenwiese stark aufwerten. Bestellen Sie jetzt das Saatgut, damit es rechtzeitig im Herbst da ist. Achten Sie auf mehrjährige und heimische Arten! Vielleicht wird sogar eine Wiese in der Nachbarschaft gemäht, von der Sie Saatgut übertragen (=gewinnen) können?
Herbstzeitlose pflanzen: Eine besondere Pflanze ist die Herbstzeitlose. Sie hat ungewöhnliche Rhythmen, was ihre Blüten- und Blattbildung betrifft. Wer sie auch zuhause bewundern will, sollte sie im August pflanzen bzw. stecken.
Schmetterlinge: Im Hochsommer ist die Hauptzeit der Schmetterlinge. Während sie beim Blütenbesuch noch flexibel sind, sieht es für die Entwicklung ihrer Raupen anders aus. Hier brauchen viele Arten ganz bestimmte Pflanzen. Vielleicht können Sie in der Planung fürs nächste Jahr berücksichtigen, mit welchen Pflanzen Sie Tagpfauenauge oder Sechsfleck-Widderchen unterstützen können: Heimische Gehölze, Brennnessel oder Hornklee sind entscheidend. Schauen Sie hier die wichtigsten Pflanzen für Schmetterlinge nach. In Ihrem Garten oder auf Ihrem Balkon findet sich doch sicherlich noch ein Plätzchen für die eine oder andere Pflanze!
Die August-Tipps auf einen Blick:
September
Nun beginnt die optimale Zeit, um Blumenwiesen auszusäen. Die Tage sind spürbar kürzer, sodass sich die Sonneneinstrahlung verringert und die Feuchtigkeit besser im Boden hält.
Kurzanleitung: Stechen Sie zur Vorbereitung Rasensoden ab, graben Sie die Fläche um, und entfernen Sie dabei alle Wurzelunkräuter. Das Wiesen-Saatgut sollte immer gebietsheimisch sein und aus mehrjährigen Pflanzen bestehen. Strecken Sie es mit Sand und verteilen Sie es auf der gewünschten Fläche. Drücken Sie es an, aber harken Sie es nicht ein, denn die meisten heimischen Wiesenpflanzen sind Lichtkeimer.
Nun spielt uns der Herbst in die Karten: Der Boden wird auch ohne unser Zutun feuchter sein als im Frühjahr und Sommer. Im nächsten Jahr werden zudem auch die Kaltkeimer schon sichtbar sein, weil sie den nötigen Kältereiz im kommenden Winter erhalten.
Nistkästen saubermachen: Anfang September ist eine gute Zeit, um Nistkästen zu säubern. Nun brütet in unseren Breitengraden kein Vogel mehr. Aber auch Bilche wie der Siebenschläfer, der Nistkästen durchaus als Winterschlafquartier auswählt, hat sich zu Monatsbeginn noch nicht zur Ruhe gelegt.
Braune Stängel stehenlassen: Einige Pflanzen ziehen nun ein und werden braun. Ein- und zweijährige Pflanzen beenden ihren Lebenszyklus ganz. Die verdorrten Stängel sollten wir aber stehenlassen. Viele Insekten nutzen diese zur Überwinterung. Ob als Ei, Raupe, Puppe oder volles Insekt: In welcher Form sie überwintern, hängt von der Tierart ab. Sind noch Samen an den Stängeln, freuen sich Distelfink und andere körnerfressende Vögel über eine Mahlzeit. Besonders Witwenblumen, Karden oder Disteln gehören zu ihren Lieblingspflanzen.
Fallobst zum Teil liegenlassen: Fallobst wird meist weggeräumt, weil es schnell unangenehm riecht und Wespen anlockt. Doch auch andere Tiere wie der Admiral – ein Schmetterling – suchen Fallobst auf, um daran zu saugen. Einen Rest sollten wir also immer liegenlassen. Igel als Fleischfresser werden wiederum von Insekten angezogen. Und auch vom Obst, das noch hängt, können wir einen Teil an Vögel abgeben. Sie freuen sich über Weintrauben, Kornelkirschen oder erste Schlehen.
Freuen wir uns über den September, der in aller Regel noch sehr warme und sonnige Tage hat. Saugen auch wir noch möglichst viele Sonnenstrahlen auf!
Die September-Tipps auf einen Blick:
Oktober
Jetzt Geophyten stecken: Pflanzen, die mithilfe unterirdischer Speicherorgane wie Zwiebeln, Knollen oder Rhizome überwintern, heißen auch „Geophyten“. Oft sind sie die ersten, die im nächsten Frühjahr blühen. Wer sich dann an Krokus, Schneeglöckchen, Blaustern und Co. erfreuen möchte, steckt jetzt ihre Zwiebeln! Diese kommen etwa zwei- bis dreimal so tief in die Erde, wie sie groß sind. Um ein natürliches Pflanzbild zu erhalten, stecken wir die Zwiebeln nicht in Reih und Glied, sondern wir werfen eine Handvoll auf die gewünschte Stelle und pflanzen sie dort, wo sie landen. Auch Gruppen von mehreren Zwiebeln pro Pflanzloch haben einen schönen Effekt. Damit sie einen guten Start haben, achten Sie darauf, dass der Blattansatz nach oben und der Wurzelansatz nach unten zeigt.
Pflanzzeit: Auch für Stauden und Gehölze ist nun eine gute Pflanzzeit. Der Boden ist noch warm, die Sonneneinstrahlung aber nicht mehr intensiv. So können sich frisch gepflanzte Bäume, Sträucher und Stauden auf die Wurzelbildung konzentrieren. Möglich ist das, da sie keine Energie mehr in Blätter, Blüten oder Früchte stecken müssen. Denken Sie daran: Heimische Pflanzen haben immer einen höheren ökologischen Wert als nicht heimische Pflanzen!
Blumenwiese schneiden: Nun wird es Zeit, Blumenwiesen zu schneiden. Sowohl für den zweiten Schnitt auf „normalen“ Standorten als auch für den einzigen Jahresschnitt auf sehr mageren Böden ist der Oktober eine gute Zeit. Empfehlenswert ist, eine Höhe von etwa 10 cm zu belassen, aber auch tiefer und höher geschnittene Bereiche sind möglich. Wichtig ist, den Schnitt immer abzuräumen. Zudem sollte immer etwa ein Zehntel der Fläche stehenbleiben. Diese Restfläche bietet wichtige Überwinterungsquartiere für Insekten und Co.
Heckenschnitt wieder möglich: Im Oktober ist auch ein stärkerer Heckenschnitt möglich. Dies ist vom 1. März bis zum 30. September untersagt. Um Hecken zu verjüngen, ist es sinnvoll, sie abschnittsweise etwa alle 10 bis 20 Jahre auf den Stock zu setzen, also die Sträucher auf etwa 20 cm Höhe abzuschneiden. Andernfalls kann eine Hecke „durchwachsen“, also mehr den Charakter einer eng gepflanzten Baumreihe bekommen. Das geschnittene Holz können wir gut für eine Schichtholzhecke oder einen Laub-Reisig-Haufen verwenden.
Die Oktober-Tipps auf einen Blick:
November
Laub ist wichtig: Weil sie bei sinkenden Temperaturen immer weniger Wasser über ihre Wurzeln aufnehmen, werfen Laubbäume im Herbst ihre Blätter ab. Das schützt sie vor Austrocknung, weil die Blätter somit kein Wasser mehr verdunsten können. Das ist insbesondere bei gefrorenem Boden wichtig, wenn die Gehölze gar kein Wasser mehr aufnehmen können.
Das meiste Laub landet im November auf dem Boden. Dort erfüllt es eine wichtige Rolle im natürlichen Kreislauf. Es schützt den Boden nicht nur vor Kälte und Erosion, sondern bietet auch einer Vielzahl von Tieren – angefangen von Insekten und Spinnen bis hin zu Igeln – einen wichtigen Unterschlupf für den Winter. Auf dem Boden bleibt das Laub aber nicht für immer liegen. Es wird langsam von Mikroorganismen, Pilzen, Tieren und Pflanzen zersetzt und zu Humus umgewandelt.
Laub an die passenden Stellen: Laub ist daher auch ein wichtiger, natürlicher Teil eines jeden Gartens. Und wir sollten es dort auch belassen. Weil jedoch nicht jede Stelle gleich gut geeignet ist, packen wir es an die richtigen Orte: Von Gehwegen sollten wir es wegen der Rutschgefahr prinzipiell wegfegen. Zudem ist es an nährstoffarmen Stellen wie Magerbeeten und Blumenwiesen, aber auch im Gartenteich unerwünscht. Daher entfernen wir es auch dort. Stattdessen leistet es wertvolle Dienste unter Gehölzen oder im Gemüsebeet. Im Beet sorgt der von Regenwürmern und anderen Bodenbewohnern erzeugte Humus in der nächsten Saison für nährstoffreicheren Boden. An einer windgeschützten Stelle können wir mit dem restlichen Laub einen größeren Laubhaufen zusammenfegen. Er bietet noch mehr Unterschlupf als eine dünne Laubschicht.
Das richtige Werkzeug: Das beste und wichtigste Werkzeug im Umgang mit Laub ist und bleibt der Laubrechen. Für große Flächen sind Laubbläser akzeptabel, solange sie elektrisch betrieben werden und keinen Lärm und keine Abgase produzieren. Ein Laubsauger hingegen sollte in naturnahen Gärten tabu sein, da dieser das Laub zumeist zerhäckselt – und damit auch die Tiere, die mit aufgenommen werden.
Wurzelnackte Gehölze: Der November ist zudem eine gute Pflanzzeit für eine Hecke. Hierzu eignen sich Weißdorn, Schlehe, Berberitze und Co. Sie bieten einen wertvollen Lebensraum – und Laub für den nächsten Winter. Und sie sind jetzt im Handel als wurzelnackte Pflanzen erhältlich. Das heißt, sie werden ohne Pflanzgefäß und Erde angeboten. Wurzelnackte Gehölze sollten bei der Pflanzung um etwa ein Drittel zurückgeschnitten werden. Sie wachsen nicht ganz so zuverlässig an. Weil sie jedoch deutlich billiger als Topfware sind, schonen sie gerade bei den zahlreichen benötigten Heckenpflanzen erheblich den Geldbeutel.
Die November-Tipps auf einen Blick:
Dezember
Ruhe im Garten: Die ersten Fröste sind durch den Garten gezogen, auch das Laub ist nun fast komplett von Sträuchern und Bäumen gefallen. Tageslicht bekommen wir kaum noch ab. Die Natur befindet sich mehr oder weniger im Winterschlaf. Und dabei sollten wir sie nicht stören. Laubhaufen sollten wir nicht mehr antasten, braune Stängel stehen lassen. Dort hinein haben sich einige Gartenbewohner zurückgezogen. Insekten können darin als Ei, Larve, Puppe oder sogar Vollinsekt überwintern.
Winterstarre, Winterruhe, Winterschlaf: Der Zitronenfalter fällt in eine Winterstarre. Seine Körpertemperatur passt sich der Umgebung an. Ähnlich verfahren Amphibien oder Reptilien. Als wechselwarme Tiere können sie erst wieder aktiv werden, wenn auch die Temperaturen wieder steigen. Eichhörnchen oder Dachse halten hingegen Winterruhe. Die Tiere verschlafen große Teile des Winters, wachen aber immer wieder auf, um zu fressen. Das tun Tiere im Winterschlaf nicht. Sie senken die Körpertemperatur stark ab und ihr Herz schlägt nur noch bis zu zweimal in der Minute. So können sie Monate verbringen – und dürfen dabei nicht gestört werden. Dazu gehören Igel, Siebenschläfer, Feld- und Fledermäuse. Doch nicht alles ruht: Andere Tiere wiederum sind bei uns auch im Winter noch aktiv.
Vögel richtig füttern: Vögel, die nicht in den Süden gezogen sind, können wir auch im Winter gut an Futterstellen beobachten. Damit sich keine Krankheiten ausbreiten, sollte sich das Futter nicht mit ihren Ausscheidungen vermischen können. Klassische Futterhäuschen, in denen die Tiere im Futter stehen, sollten wir daher regelmäßig reinigen. Bei Futtersäulen ist das nicht nötig: Hier kann diesbezüglich nichts schiefgehen, alles bleibt getrennt und hygienisch. Während Spatzen, Meisen oder Grünfinken gerne erhöhte Futterstellen anfliegen, suchen etwa Amseln am Boden nach Nahrung. Jede Futterstelle sollte auch für die Vögel gut einsehbar sein, damit sich keine Katzen anschleichen können. Eine Schale mit Trinkwasser ist immer eine gute Ergänzung zum Futter.
Moose bewundern: Haben Sie sich schon einmal Moose näher angesehen? Diese urtümlichen Pflanzen haben faszinierend viele und schöne Formen zu bieten. Wenn es draußen ansonsten grau ist, stehen sie nicht im Schatten höherer Pflanzen. Sie können viel Wasser speichern und bieten vielen Kleinstlebewesen einen Lebensraum. Eine gute Zeit also, um die nur auf den ersten Blick unscheinbaren Gewächse genauer unter die Lupe zu nehmen!