Wildbiene des Monats Mai 2016: Die Lappländische Sandbiene (Andrena lapponica, Zetterstedt 1838)
Die 9 bis 13 mm großen Lappländischen Sandbienen fliegen zwischen April und Juni. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Norditalien und Nordspanien bis in den Norden Skandinaviens. In den Alpen sind sie bis in Höhen von 2.200 Metern anzutreffen. Zur Eiablage graben die Weibchen Erdnester, von denen meist mehrere in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander angetroffen werden können. Solche Nestansammlungen entstehen meist dann, wenn neben den günstigen Nistbedingungen auch ein nahe gelegenes, reichhaltiges Nahrungsangebot angetroffen wird.
Lappländische Sandbienen gehören zu den oligolektischen Wildbienenarten. Das bedeutet, dass sie Blütenpollen ausschließlich an einer oder sehr wenigen nah verwandten Pflanzenarten sammeln. Im vorliegenden Fall handelt es sich dabei um früh blühende Heidekrautgewächse (Ericaceae). Aus dieser Pflanzenfamilie sind das besonders Pflanzen der Gattung Heidelbeere (Vaccinium). Der Lebensraum der Lappländischen Sandbiene korrespondiert entsprechend mit der Blüte dieser Pflanzen und ihrer Lebensräume. Das sind lichte Nadelwälder und deren Ränder sowie Moore und Bergheiden.
Wenn Sie über einen Garten, eine Terrasse oder einen Balkon verfügen, können Sie die Lappländische Sandbiene unterstützen, indem Sie etwa Heidelbeeren (Vaccinium myrtillus) oder Preiselbeeren (Vaccinium vitis-idaea) anpflanzen. Davon profitieren nicht nur die Bienen. Die Beeren stellen darüber hinaus auch eine gesunde Bereicherung des menschlichen Speiseplans dar. Die Lappländische Sandbiene hat Hilfe dringend nötig. Aufgrund der Tatsache, dass ihre Bestände in den letzten Jahren merklich zurückgegangen sind, wurde sie auf die Vorwarnliste der Roten Liste für Deutschland aufgenommen.