Wildbiene des Monats Juni 2017: Die Östliche Felsen-Mauerbiene (Osmia mustelina, Gerstaecker 1869)
Die Östliche Felsen-Mauerbiene ist sowohl in Süd-, Mittel- und Osteuropa wie auch in Teilen Kleinasiens und im Nahen Osten verbreitet. Diese Art der Biene nutzt das vorhandene Blütenangebot und sammelt an einer Vielzahl von Pflanzenarten Pollen. Sie ist somit eine polylektische Art. Bestätigt wurde die Nutzung folgender fünf Pflanzenfamilien: Raublattgewächse (Boraginaceae), Zistrosengewächse (Cistaceae), Hülsenfrüchtler (Fabaceae), Lippenblütler (Lamiaceae) und Mohngewächse (Papaveraceae).
Die Östliche Felsen-Mauerbiene lebt bevorzugt in trockenwarmen Standorten vom Flachland bis in die subalpinen Höhenstufen. Beispielsweise in Felssteppen, steinigen Hängen und Steinbrüchen oder Trockenrasen. Die Östliche Felsen-Mauerbiene bevorzugt das Nisten in vorhandenen Hohlräumen wie Felsspalten oder Mauerfugen, in hohlen Pflanzenstängeln oder verlassenen Nestern der Schwarzen Mörtelbiene (Megachile parienta). Meist nistet die Östliche Felsen-Mauerbiene solitär, in vielen Fällen aber auch kommunal.
Der lateinische Name Osmia mustelina leitet sich vom lateinischen Wort "mustelinus" für Wiesel ab und bezieht sich auf die Behaarung des Hinterleibs. Da die ersten vier Rückenplatten bräunlich, die letzten zwei schwarz sind, erinnert dieser Körperteil an die Schwanzspitze des Wiesels. Die Östliche Felsen-Mauerbiene fliegt von ca. April bis Juli/August.
Quelle
Erwin Scheuchl und Wolfgang Willner: Taschenlexikon der Wildbienen Mitteleuropas. Alle Arten im Porträt. Wiesbaden: Quelle & Meyer Verlag, 2016.