Naturgarten

Pflanzenportrait Dezember 2023

Die Gemeine Fichte (Picea abies)

Gemeine Fichte (Picea abies)
© frei verfügbar

Oh Fichtenbaum!

Die Gemeine Fichte ist in Deutschland allgegenwärtig. Kein Baum ist hierzulande häufiger zu finden. Ursprünglich kommt sie bei uns nur in höheren Lagen im Süden – auch in den Alpen – und im Osten vor. In wärmeren, tiefer liegenden Gegenden konnte sie sich nicht durchsetzen.

Sie ist der „Brotbaum der Forstwirtschaft“ und wurde flächendeckend in Deutschland gepflanzt. Auch an Standorten, die ihr weniger zusagen. Sie hat wenig Ansprüche an Nährstoffe, wächst schnell und kann bis zu 50 m hoch werden. Typisch ist ihre konische Form. Ihre Nadeln sind spitz (Merkspruch: „Die Fichte sticht, die Tanne nicht.“). Und ihre Zapfen hängen – im Gegensatz zur Tanne, an der die Zapfen nach oben zeigen.

So stark auf die Fichte zu setzen, ist jedoch problematisch. Das zeigt sich immer deutlicher, nicht erst seit dem Klimawandel: Gestresste Bäume sterben ab, knicken bei Sturm um oder halten insbesondere in Monokultur der Besiedlung durch Borkenkäfer oder parasitische Pilze nicht stand. Weil Fichten flach wurzeln, kommen sie zudem mit Trockenheit nicht zurecht. Mehr noch: Fichtennadeln versauern den Boden, sodass dort kaum noch etwas wachsen möchte. So heißt es in der Forstwirtschaft auch: „Willst du den Wald bestimmt vernichten, pflanze nichts als reine Fichten!” Immerhin: Durch ihren schnellen Wuchs kann die Fichte auch viel Kohlenstoffdioxid im Holz speichern.

Für die Tierwelt hat die Fichte einiges zu bieten: Die Raupen zahlreicher Falter finden hier Nahrung. Fichten-Bürstenspinner oder -Baumspanner tragen sie im Namen. Schild- und Rindenläuse saugen an den zuckerreichen Pflanzensäften und bilden so die Grundlage für Waldhonig. Für den Fichtenkreuzschnabel – ein Finkenvogel – bieten die Samen in den Zapfen eine wichtige Nahrungsgrundlage. In manchen Gegenden wird er auch als „Weihnachtsvogel“ bezeichnet, weil er manchmal schon im Dezember mit seiner Brut beginnt. Als Weihnachtsbaum griffen auch die Menschen früher meist auf die Fichte zurück. Inzwischen stellen wir uns meist jedoch Nordmann-Tannen in die adventliche Stube.

Auch als Holz ist die Fichte überall um uns herum zu finden. Aber auch in der Küche (etwa als Sirup oder Honig) und in der Medizin (etwa als Harzsalbe oder Badezusatz) wird der „Baum des Jahres 2017“ schon seit langen Zeiten oft genutzt.

Übrigens: Der „Old Tjikko“ in Schweden gilt als ältester Einzelbaum der Erde. Während diese Fichte selbst nur einige hundert Jahre alt ist, bringen es die Wurzelreste, aus denen sie stammen soll, auf knapp 10.000 Jahre!

Kontakt

Stiftung für Mensch und Umwelt
Dr. Corinna Hölzer & Cornelis Hemmer
Hermannstraße 29, D - 14163 Berlin
Tel.: +49 30 394064-310
infodeutschland-summt.de

Mehr zu Bürozeiten und Mitarbeitenden

Bankinstitut: GLS Bank
IBAN: DE71 4306 0967 1105 5066 00
BIC: GENODEM1GLS

USt-IdNr.: DE313861745
Steuernummer: 27 / 642 / 07154

Auszug aus dem Lobbyregister

Unsere Website und das Besuchen der Website sind CO2-neutral:

CO2 neutrale Website

Diese Website wird im Durchschnitt ca. 27.600 mal pro Monat geklickt. Das braucht Energie! Wir kompensieren das.